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Nachwuchsbetreuung in Jessen Nachwuchsbetreuung in Jessen: Das ist mit "Knuds Kinderland" geplant

Von Detlef Mayer 22.02.2018, 12:40
So zeigt sich „Knuds Kinderland“ in Jessens Hospitalstraße derzeit: als zweietagiges Gebäude. Sollte die Stadt entsprechende Fördermittel bewilligt bekommen, möchte sie an derselben Stelle einen modernen Flachbau errichten, in dem sich der Integrationsgedanke noch besser umsetzen lässt.
So zeigt sich „Knuds Kinderland“ in Jessens Hospitalstraße derzeit: als zweietagiges Gebäude. Sollte die Stadt entsprechende Fördermittel bewilligt bekommen, möchte sie an derselben Stelle einen modernen Flachbau errichten, in dem sich der Integrationsgedanke noch besser umsetzen lässt. D. Mayer

Jessen - Knud, der grüne Umweltfreund, ist das Maskottchen der Tagesstätte „Knuds Kinderland“ in Jessens Hospitalstraße - und ihr Namenspate. Er weist auf die in dem Haus gelebte besondere Naturverbundenheit hin.

Wenn im Weiteren alles nach den Vorstellungen der Stadt Jessen läuft, dürften sich Knud, die im Kinderland betreuten 60 Mädchen und Jungen sowie ihre Erzieherinnen langsam auf ein freudiges Ereignis einstimmen: 2019/20 könnte für sie der Umzug in einen Neubau an derselben Stelle bevorstehen.

Als Träger der integrativen Kindereinrichtung fungiert zwar das Deutsche Rote Kreuz (Kreisverband Wittenberg), das auch die benachbarte Rettungswache betreibt. Eigentümerin der Kinderland-Immobilie ist jedoch die Stadt Jessen. Und sie würde das zweietagige alte Gebäude ohne Aufzug, das für die integrative Arbeit keine idealen Bedingungen bietet, gern gegen einen Ersatzneubau eintauschen.

Die für die Finanzierung unabdingbaren Fördermittel könnten aus dem Programm Stark III - Eler (aufgelegt für die Sanierung bzw. den Ersatzneubau von Kitas und Schulen) fließen.

In der zweiten Antragsrunde fand die Elsterstadt mit diesem Ansinnen keine Berücksichtigung, „weil das Budget des Landes nicht für alle eingereichten Projekte aus den Kommunen ausreichte“, wie Stadtsprecherin Anja Richter-Nowak der MZ sagt. „Die dritte Antragsrunde läuft derzeit, die Einreichungsfrist dafür wurde bis zum 4. Mai 2018 verlängert.“

Jessen werde sich für diesen vorerst wohl letzten Förderdurchgang mit dem Ersatzneubau der Kita „Knuds Kinderland“ erneut bewerben - in abermals überarbeiteter Form. Sowohl Anja Richter-Nowak als auch Sigrid Schildhauer vom städtischen Bauamt heben hervor, dass die Antragsunterlagen sehr detailliert und fachlich fundiert sein müssen und einen entsprechenden Aufwand erfordern.

„Als Gesamtbausumme sind 2,1 Millionen Euro veranschlagt.“ Über das Programm Stark III - Eler wäre dafür eine 75-prozentige Förderung möglich. Sollte es noch 2018 einen positiven Bescheid geben, „könnte frühestens 2019 mit den Ausschreibungen begonnen werden“, so Anja Richter-Nowak.

Sigrid Schildhauer veranschlagt für das Vorhaben eine Bauzeit von anderthalb Jahren. Was allerdings ein bisschen davon abhänge, wann man mit den Arbeiten beginnen könne - im Frühling oder erst im Herbst des betreffenden Jahres.

Für die Bauphase, sollte es tatsächlich zur Realisierung des Kita-Projekts in der Hospitalstraße kommen, erwäge die Stadt Jessen eine Unterbringung der Kinder in anderen Einrichtungen oder eine Container-Lösung. „Beides ist derzeit zwar bedacht, aber noch nicht konkretisiert“, schildert Anja Richter-Nowak den diesbezüglichen Stand der Dinge.

Laut Sigrid Schildhauer habe die in den Antragsunterlagen geforderte Abwägung ergeben, dass ein Ersatzneubau insgesamt günstiger und bei Berücksichtigung aller Aspekte (Kosten, Energetik, Brandschutz, Barrierefreiheit u.ä.) vorteilhafter ausfalle als eine Sanierung der alten Bausubstanz. Das Ursprungsgebäude sei wohl um 1920 errichtet und später mehrfach umgestaltet sowie mit mindestens zwei Anbauten versehen worden.

Das neue Knud-Haus soll auf der Fläche des jetzigen Objekts entstehen, allerdings mit einem anderen Zuschnitt und wegen des Integrationsanliegens (von den 60 Kindern bis zu sieben Jahren sind sechs erheblich behindert) komplett ebenerdig. Das bedeute, dass man den derzeitigen Komplex abreißen müsse und für den Neubau ein wenig mehr Fläche als bisher benötige, erläutert Sigrid Schildhauer.

Sie spricht von einer Gebäudegrundfläche von rund 800 Quadratmetern (brutto). Das Haus wird auch ein bisschen weiter von der Straße abgerückt, dazwischen kommt eine begrünte Terrasse. Der Eingang soll übrigens nicht mehr direkt von der Hospitalstraße her erfolgen, sondern von dem auch jetzt schon vorhandenen Parkplatz rechts neben der Kita.

Mit dem Programm Stark III - Eler verbindet das städtische Bauamt bereits zwei Erfolgsmitteilungen. Bewilligt wurden daraus in der ersten Antragsrunde, wie Sigrid Schildhauer erinnert, Fördermittel für die Kita in Linda (Ersatzneubau) und die Jessener Sekundarschule Nord (energetische Sanierung mit Fassade, Fenstern, Behinderten-WC, Aufzug und Außenanlagen). (mz)