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Mit Ordonanzwaffen aus verschiedenen Ländern

Von H.-Dieter Kunze 16.02.2005, 18:12

Annaburg/MZ. - "Dieses Preisschießen ist besonders für ältere Waffenbesitzer geeignet", erläuterte Uwe Schräpel, Schatzmeister des Bürgerschützenvereins. Er freute sich über die gute Beteiligung am Wettbewerb. Akribisch wertete er unter Aufsicht von Vereinskameraden die Scheiben aus und gab die Resultate in den Computer ein.

Sieger wurde mit 157 Ringen Harald Müller von der Schützengilde Jessen. Sein Vereinskamerad Jürgen Kase errang mit 148 Zählern Platz zwei, gefolgt von Uwe Schräpel. Mit nur einem Ring weniger lag er dahinter. Als Preise gab es zur Siegerehrung Geldpräsente.

Ordonanzgewehre sind eigentlich Karabiner, die Kaliber der Munition unterschiedlich. Sie reichen von 6,5 bei der so genannten Schweden-Mauser bis hin zu acht Millimetern. Bis Ende 1963 waren die Waffen in zahlreichen Armeen im Einsatz, erläuterte Uwe Schräpel. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Herkunftsländer der Gewehre. Waffenhändler oder die Schützen selbst bezogen sie unter anderem aus Frankreich, der Schweiz, Schweden, Russland oder Finnland. Die Preise sind unterschiedlich. Manchmal muss ein Waffennarr für eine Rarität schon mal 1 000 Euro über die Ladentheke schieben.

Die Munition für die Waffen sei zwar in einschlägigen Fachgeschäften erhältlich, aber nicht gerade billig. Aus Portugal, Jugoslawien, den Gus-Staaten und Tschechien wird sie importiert. Am Abzug der Gewehre müssen mindestens 1,5 Kilogramm Kraft aufgewendet werden. "Die dürfen nicht schon beim Husten losgehen", erläuterte Uwe Schräpel.

Eiserner Grundsatz zur Teilnahme am Ordonanzgewehrschießen ist der Originalzustand der Waffen. Das Alter spielt dabei nicht unbedingt eine Rolle, die meisten feuern die Projektile noch äußerst präzise ins Ziel. Ein scharfes Auge und eine sichere Hand des Schützen sind natürlich Voraussetzung.

Der ganze Stolz des Bürgerschützenvereins Annaburg ist ein Ordonanzgewehr, Herstellungsjahr 1900. "Das trifft noch haarscharf die Scheibe", sagte Vereinsmitglied Silvio Reinel.