Landwirtschaft im Jessener Land Landwirtschaft im Jessener Land: Endspurt auf dem Acker

Seyda/Zemnick - Auf stabiles Wetter hofft Jens Fromm. Der Geschäftsführer der Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe ist zuversichtlich, dass am Sonnabend die Getreideernte in dem Unternehmen abgeschlossen werden kann. Dann wäre auf rund 3.000 Hektar (Wintergerste, Erbsen, Raps, Roggen, Weizen und Triticale) der Drusch erfolgt. Am Donnerstag waren noch Bio-Weizen, klassischer Weizen und Triticale von Feldern zu holen.
Auch wenn noch nicht alle Früchte vom Halm sind, der Geschäftsführer spricht von einer bescheidenen Ernte. Erst hat der Regen gefehlt, im April und Mai blieb er deutlich unter den Erwartungen, so dass sich die Pflanzen nicht optimal entwickeln konnten. Dann war die Erntezeit heran und Niederschläge sorgten dafür, dass Körner nicht zum günstigsten Zeitpunkt eingebracht werden konnten.
„Es hat dann schön geregnet, aber das hat für das Getreide nichts mehr gebracht.“ Vor allem bei den Erbsen seien die Verluste hoch. Starker Regen habe dafür gesorgt, dass Pflanzen platt auf dem Erdboden lagen und die Drescher mit ihren Mähwerken nicht heran kamen. Als das Wetter günstig war, um die Erbsen zu ernten, seien sie bereits überreif gewesen, was ebenfalls zu höheren Verlusten führte.
Es sei schon ein eigenartiges Jahr. Das Grün sei üppig. „Wir haben uns auch über den Regen gefreut.“ Aber er hätte halt anders verteilt sein können.
Bei der Ernte gehört auch ein bisschen Glück dazu. Dass der Regen am Donnerstag das Gebiet um Seyda verschonte, hatte sowohl Seydaland-Leute als auch Rita Gresse vom Zemnicker Landwirtschaftsbetrieb Hartmut Gresse gefreut. Während ein Schauer über Jessen und das Umland nieder ging, konnten dort die Mähdrescher rollen. „Die Regenwolke hat uns verschont.“ Mit dem bisherigen Ernteverlauf sei sie zufrieden.
Sie habe davor eben nicht so hohe Erwartungen, sagt Rita Gresse. Jetzt steht auch in ihrem Landwirtschaftsbetrieb der Endspurt an. Neben einer 23 Hektar großen Weizenfläche zwischen Mellnitz und Naundorf ist noch Getreide bei Mellnsdorf einzubringen. Einen eigenen Mähdrescher hat das kleine Unternehmen nicht. Die Arbeiten werden von Bernhardt Günter vom Lohnunternehmen BeSaTec in Niedergörsdorf ausgeführt.
Rita Gresse lobt die gute Zusammenarbeit. Später dran als im vergangenen Jahr seien sie mit der Getreideernte auch nicht, sagen beide. „Wir haben uns da nichts vorzuwerfen. Wir haben jede mögliche Stunde ausgenutzt“, stellt Rita Gresse fest. Auch 2016 sei es aufgrund von Niederschlägen nicht möglich gewesen, das Getreide hintereinander weg vom Halm zu holen.
Auf dem 23-Hektar-Schlag soll ab dem Spätsommer Raps wachsen, kündigt die Landwirtin an. Nach dem 25. August soll der gedrillt werden. (mz)