Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Zeltvorbau für rappelvollen Saal
SEYDA/MZ/HDK. - Die Gäste mit dem weitesten Weg kamen aus Schlieben im Elbe-Elster-Kreis.
Als Platzmeister fungierten Maximilian Letz mit Partnerin Isabel Wagner sowie Norman Huß, an seiner Seite Christin Letz. Sie hatten das Sagen, vom Antanzen bis zur letzten Runde. Obwohl es oft schwierig war, auf dem Parkett ein freies Tanzplätzchen zu finden. Schützenhaus-Wirt René Arndt hatte vorsorglich vorm Saaleingang ein beheiztes Zelt aufbauen lassen, um den Ansturm am Tresen in Grenzen zu halten und die Servierkräfte zu entlasten.
Ihre "Uniformen", Frack und Zylinder, hatten sich die Platzmeister aus einem Kostümfundus geliehen. Nicht dagegen die Blümchen am Frack und an den Kleidern der Damen. Die waren in Seydas "Nationalfarben" Rot-Weiß. Gisa Letz, die Mutter eines Platzmeisters hatte sie in Handarbeit angefertigt. Neu bei der Jugendfastnacht 2011 war auch, dass die aufgeforderten Tänzerinnen und Tänzer nicht wie in den Vorjahren üblich eine Schleife erhielten, sondern einen eigens für diesen Tag angefertigten Button. Tanzeinlagen wie Kusswalzer und Laurentia heizten die Stimmung zusätzlich an. Für die Musik, sowohl live mit Gesang und Gitarre als auch aus der Konserve, war Dobby aus Luckenwalde zuständig. Der Vollblutmusiker von der Band "Farmer" hat ein feines Gespür für den Publikumsgeschmack.
Aber Dobby versteht es auch vortrefflich, mit Kindern umzugehen. Das bewies er am folgenden Tag beim Kinderfasching. Die Kleinen wuselten übers Parkett, zwischen Konfetti, Papierschlangen und Luftballons, die in regelmäßigen Abständen zerknallten. Bonbons flogen massenweise in den Saal, die Jüngsten stürzten sich darauf. An der Theke gab es plötzlich eine lange Schlange. Die Platzmeister, die auch beim Kindertanz dabei waren, hatten eine Runde Fassbrause für jedes Mädchen und jeden Jungen spendiert.
Der Fastnachtstrubel in Seyda ist damit noch längst nicht vorbei. Am Samstag, 5. März, wird nämlich durch den Ort gezempert, und abends trifft man sich zum Zemperessen. Allerdings, das Erzemperte wird noch einige Wochen aufgespart. Bis zum Freiabend, dann hat aber die närrische Zeit in Seyda, zumindest für diese Saison, wirklich ein Ende.
Wer im nächsten Jahr Platzmeister wird, steht indes noch nicht fest. Denn Stellvertreter wie in den Vorjahren gab es diesmal nicht. "Wir finden schon welche", waren sich die beiden Platzmeister einig. Und Maximilian Letz ergänzte: "Die Fastnacht hat in Seyda eine jahrzehntelange Tradition. Die wird bewahrt."