Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Kürung lüftet nicht alle Geheimnisse
SCHWEINITZ/MZ. - Wer mitrechnet, wird jetzt die Stirn runzeln und sich fragen, wieso achter Weinprinz, wenn es doch erst die siebente derartige Veranstaltung war? Das allerdings soll, nach dem Willen der Organisatoren vom Spielmannszug Schweinitz, erst einmal noch ihr Geheimnis bleiben. Und zwar für ein ganzes Jahr. Spekuliert werden darf natürlich, zumal der siebente Prinz eigentlich schon feststeht. Ist er vielleicht nicht im Lande? Oder gar krank? Zwar weiß die MZ immer fast alles, ist aber in diesem Fall an ein "Schweigegelübde" gebunden. Also bitte ein wenig Geduld, das Jahr verfliegt doch so rasch. Genau das meinen die Schweinitzer auch. Denn schon wieder ist Schul- und Heimatfestzeit. Mehrere Höhepunkte, auch die Kürung des Weinprinzen, haben sie bereits gemeistert. Björn Schade heißt der Glückliche, der neben seiner Schärpe in Grün-Weiß noch eine Flasche Weißwein der Lese 2005 von Thomas Wilczynski überreicht bekam. Die Traube, selbstverständlich in Schweinitz gewachsen, ist besonders lecker. Der frisch Gekürte weiß das edle Tröpfchen zu schätzen und konnte es gar nicht erwarten, das Bouquet zu genießen. Denn eines ist klar, Weinprinz in Schweinitz wird man nicht einfach so. Da sollte man schon dem Rebensafte zugetan sein und nicht nur Weiß- von Rotwein unterscheiden können. Grundvoraussetzung aber ist auch die Mitgliedschaft im Spielmannszug. Von dort ging 2005 die Initiative zur Wahl eines Weinprinzen aus, sozusagen als Gegenstück zur Jessener Weinprinzessin. Gedacht jedoch keinesfalls als Konkurrenz. Eigentlich ist der Weinprinz sowieso konkurrenzlos. In ganz Deutschland soll es keinen zweiten geben. Felix Niendorf, er spielt Querflöte, wurde damals die Ehre zuteil, als erster Weinprinz hoffentlich eine lange Prinzen-Reihe eröffnet zu haben. Die Initiatoren meinten, die schöne Weinbautradition in Schweinitz bedürfe ein wenig mehr Aufmerksamkeit und sollte nicht in Vergessenheit geraten.
Dass dies keine Schnapsidee wurde, zeigte sich jetzt wieder. Der über 210 Jahre alte und rund 300 Personen fassende Weinkeller an der Grundschule war gut besucht und selbst die Tische draußen von Weinseligen belegt. Nach der Titelübergabe an Björn Schade, der im übrigen Mitglied der Rhythmusgruppe im Schweinitzer Spielmannszug ist, wurde eifrig zur Musik der Band "Median" getanzt. Da konnte man sehen, dass die Aussage der Ideengeber des Abends völlig der Wahrheit entsprach, als sie sagten: "Wir haben hier die schönsten Frauen im Spielmannszug."