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Karneval in Elster Karneval in Elster: Saal fest in Kinderhand

Von evelyn jochade 19.01.2015, 20:22
Als freche Clowns begeisterten Karin Schlüter (Foto) und Sven Maihofer im wunderschön geschmückten Elsterlandsaal mit Spiel und Spaß nicht nur die Kinder.
Als freche Clowns begeisterten Karin Schlüter (Foto) und Sven Maihofer im wunderschön geschmückten Elsterlandsaal mit Spiel und Spaß nicht nur die Kinder. Jochade Lizenz

Elster - Die beiden schönsten „Pusteblumen“ des Kinderkarnevals, Maria Wolter und Kathrin Link, saßen ganz am Rand der Bühne und zauberten aus zuvor aufgeblasenen Luftballons tolle Figuren. Von dort aber hatten sie trotz ihrer üppigen roten bzw. schwarzen Lockenperücke einen prima Überblick über das, was da so auf dem Parkett am Samstagnachmittag vor sich ging.

Noch bevor Elferrat, Prinzenpaar und auch das Kinderprinzenpaar Lilly I. und Jonathan I. den Saal betraten, nahmen die unglaublichsten Gestalten an den Tischen Platz. Wo diese nur alle herkamen? Gefragt nach ihrem Wohnort antworteten die meisten: „Elster an der Elbe“. Nur wer hat dort schon mal einen mannsgroßen, pinkfarbenen Hasen gesehen, der noch dazu eine vierjährige Zahnfee namens Samantha an seiner Seite hat? Gerald Punge, so sein bürgerlicher Name, begründete dies damit, dass doch die Beißerchen extrem wichtig seien für die Langohren. Wenn es da zu Problemen käme und keine Möhren mehr geknabbert würden, oh weh! Wer sollte da die schweren Kiepen mit Ostereiern schleppen? Deshalb die Zahnfee.

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Heutzutage genauso unverzichtbar: natürlich die Polizisten, die, gut bewaffnet, das bunte Treiben schützten, bei dem sich unter anderem Rittersleut’ und Ninja-Kämpfer verbündeten, um das Böse zu bekämpfen. Manch einem Uniformierten ging das allerdings etwas über die Kraft und er musste sich, wie Mika Plath (vier Jahre), mit Waffeln und einem Schlag Sahne stärken.

Auch dank der beiden Elsteraner Karnevalisten, Karin Schlüter und Sven Maihofer, die als Clowns stets für Stimmung sorgten, gelang es, das mehrteilige Showprogramm und die ausgelassenen Spiele gekonnt zu verknüpfen. Genau so hatte es der Prinz Jonathan I. angekündigt: „Singen, tanzen, lachen und verrückte Spiele machen.“ Zur Freude aller tanzten nicht nur die Großen, Zehn- bis 16-Jährigen, der Funkengarde, auch die kleinen Blau-Weißen Funken erfreuten in ihren 50er-Jahre Outfits zu zeitgemäßem Rock ’n’ Roll. Die 50er Jahre hatten die Karnevalisten, die ihre 44. Saison bestreiten, als ihr Leitmotiv auserkoren. „Die 50er Jahre waren bunt - Helau! Im Cadillac zum ECV“. Dieses Motto prangte über der Bühne und eine Wand des Saales zierte das Bild eines solchen Automobils.

Überhaupt war der Saal einmal mehr fantastisch geschmückt. Zumindest das konnte Klein-Leni auch aus ihrem Kinderwagen heraus bewundern. Mutti Aline Gündel hatte das Töchterchen kurzerhand mitgenommen. Natürlich nicht, ohne sie vorher in ein süßes Tigerbaby zu verwandeln. So wird in Elster der karnevalistische Nachwuchs bereits beizeiten an die fünfte Jahreszeit gewöhnt.

Kinderfreundlich

Da muss es Präsident Jürgen Kranepuhl auch nicht bange sein um die Zukunft des Vereins. Schließlich ist der ECV an sich kinderfreundlich, bietet er doch sinnvolle Freizeitbeschäftigung im Verein und organisiert unter anderem den Kinderkarneval. Dass aber die große Zahl an Kindern in Elster auf die Existenz des ECV zurückzuführen ist, nun ja... Recht hat der Präsident aber sicher damit, dass diese Veranstaltung immer sehr gern von jungen Eltern aus Elster und der Umgebung angenommen wird. Das kann nur unterstrichen werden, denn freie Plätze gab es kaum. Dafür umso mehr Kinder, die sich einmal so richtig austobten. Unter Anleitung der Clowns oder auch nach eigenem Gusto. Und wenn auch manch scheues Bienchen oder der Schmetterling Lilly (fast drei Jahre) zunächst etwas schüchtern auf dem Schoß von Papa oder Mama saßen, es tauten am Ende alle auf und kamen außer Puste.

Sturz ins Getümmel

Ganz bestimmt fix und fertig sollten doch auch die Tänzerinnen sein. Doch Finja (fünf) und Victoria (sechs) straften jeden Lügen, der so dachte. Kaum von der Showbühne als Blau-Weiße Funken abgetreten, zogen sich die Freundinnen um und stürzten sich, nun aber als Leopard und Engel, ins Getümmel. Vorher verrieten sie noch: „Der eine Junge, den wir in der Tanzgruppe haben, reicht.“ Der Bewegungsdrang ihrer Tochter Finja, so Mutti Doreen Steinecker, sei trotz der Trainings auch zu Hause immer noch hoch. Und das, obwohl seit Dezember einmal pro Woche bis zum Saisonbeginn intensiv geübt werde.

Üben ist auch das Stichwort für das 13-jährige Tanzmariechen Vanessa Gütschow. Ihr Auftritt geriet zu einem absoluten Höhepunkt und so manch bewundernden Blick zog sie auf sich. Einerseits von den jüngeren Mädchen, die gern selbst einmal Tanzmariechen sein möchten, andererseits von den Müttern und Großmüttern, ob ihrer Gelenkigkeit und Ausdauer. Die wiederum kommen natürlich nicht von ungefähr. Jeden Mittwoch geht es zum Training und auch zu Hause, erzählte Vanessa Gütschow, gehört zumindest tägliches Dehnen zum Alltag. (mz)

Die schönsten „Pusteblumen“ im Saal, Maria Wolter und Kathrin Link, bliesen für die Kinder Luft in dünne Ballons und zauberten daraus Blumen, Säbel und Tiere.
Die schönsten „Pusteblumen“ im Saal, Maria Wolter und Kathrin Link, bliesen für die Kinder Luft in dünne Ballons und zauberten daraus Blumen, Säbel und Tiere.
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