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Jessen Jessen: Dietmar Brettschneider tritt aus der CDU aus

Von Klaus Adam 17.08.2015, 19:46

Jessen - Es sei seine private Entscheidung und deshalb möchte er sie der MZ gegenüber öffentlich nicht weiter kommentieren. Das erklärte Jessens langjähriger Nachwende-Bürgermeister Dietmar Brettschneider auf die Nachricht, er habe sein CDU-Parteibuch zurückgegeben. Nach 45 Jahren.

Brettschneider, der fast 25 Jahre als Bürgermeister die Geschicke der Stadt lenkte, habe mit seinem Schritt Konsequenzen aus der Politik der CDU auf Bundesebene gezogen. Er sieht ihn als „nachvollziehbaren Akt, der sich über Jahre zusammengebraut hat“. Es sei „eine ganze Menge, was es zu bemängeln gäbe“. Er habe seiner Partei angeboten, über die Austrittsgründe zu sprechen. Doch darauf habe es keine Reaktion gegeben, erklärte er gegenüber der MZ.

Er vermisse die traditionelle „wertkonservative Politik“, hatte er einer in Wittenberg erscheinenden Zeitung erklärt. Nur, um an der Macht zu bleiben, gehe ihm die CDU auf Bundesebene zu viele Kompromisse ein.

Brettschneider, der sich in all seinen Amtsjahren als Jessener Bürgermeister und in zahlreichen weiteren Funktionen, etwa als Vize des Städte- und Gemeindebundes im Land, stets als CDU-Politiker verstand, machte aus seiner kritischen Haltung zur jeweils aktuellen Politik der CDU in Land und Bund selten ein Hehl. Sehr dezidiert wandte er sich zum Beispiel gegen die Finanzpolitik der CDU-geführten Koalition mit der SPD in Sachsen-Anhalt gegenüber den Kommunen.

Auch dies führte er im vergangenen Jahr als eine der Begründungen für seinen vorzeitigen Rücktritt als Bürgermeister an - ein halbes Jahr vor dem offiziellen Ende seiner Amtszeit. Wesentliche Angriffspunkte seiner Kritik waren regelmäßig auch Gesetzesregelungen im Naturschutzbereich. (mz)