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Gegenwehr in Zahn-Elster Gegenwehr in Zahn-Elster: Initiative "Haltepunkt Klebitz" will Bahnsteig retten

Von boris canje 21.07.2014, 18:46

Zahna-Elster/MZ - Nicht nachlassen wollen die Klebitzer beim Kampf um den Erhalt des Bahnhaltepunktes. Dabei geht es ihnen nicht nur um den Haltepunkt unweit ihres Ortes, sondern auch um die weiteren, in den kommenden Jahren von Schließung bedrohten in Zörnigall, Bülzig und Mühlanger. Deshalb gründeten sie die Bürgerinitiative „Haltepunkt Klebitz“. Das Ganze geschah während des Dorffestes am Sonnabend.

Negative Folgen befürchtet

Ralph Marx, der sich schon länger für den Haltepunkt engagiert, erläuterte noch einmal die Beweggründe. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern befürchtet er mit dem Schließen des Haltepunktes negative wirtschaftliche und kulturelle Folgen für den kleinen Ort. Die Begründungen für das Vorhaben der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt seien abwechselnd die geringen Zusteigezahlen, eine Verkürzung der Fahrzeit für den Regionalexpress oder geringere Kosten für den Unterhalt. „Wir haben das Gefühl, an der Nase herumgeführt zu werden. Wir lassen uns nicht abkoppeln“, so der CDU-Stadtrat. Vor allem ärgert nicht nur er sich darüber, dass vor dem Beschluss zur Schließung des Haltepunkts zum Dezember dieses Jahres keiner mit den Betroffenen das Gespräch gesucht hat.

An einem Tisch beim Dorffest haben Angelika Maidowski und Rose Haas alle Hände voll zu tun. Immer wieder möchten sich Besucher für die Bürgerinitiative einschreiben und bitten um eine Schleife mit der Aufschrift „Bürgerinitiative Bahnhalt Klebitz“. Allein an diesem Tag trugen sich 73 Frauen, Männer und Jugendliche ein. Darunter die Gründungsmitglieder Ralph Marx, Rose Haas, Bernd Schulze, Angelika Maidowski sowie Ralf Wroblewski und Peter Müller, Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster.

Brief an Haseloff

Als ein erstes Vorhaben will die Initiative Briefe an Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sowie Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) schicken. Darin soll noch einmal auf den Schaden, den die Schließung des Bahnhaltepunktes für den Ort bringen würde, hingewiesen werden. So plant ein Unternehmer, seinen Betrieb mit 25 Arbeitsplätzen und Ausbildungsstellen eben wegen des Bahnhalts in Klebitz anzusiedeln. Weitere Selbstständige sind hier bereits sesshaft, ebenso Künstler und Berlin-Pendler. Gerade die Zahl jener, die sich außerhalb der Hauptstadt bezahlbare Wohnungen suchen, ist auch im Ortsteil Klebitz der Stadt Zahna-Elster im Steigen begriffen. Auch hierfür ist eine günstige Anbindung an das Bahnnetz ein wichtiger Punkt.

Die Schließung des Haltepunktes widerspreche dem politischen Ziel einer Entwicklung des ländlichen Raumes, heißt es weiter. Die Landesregierung würde damit ein Instrument gegen den Bevölkerungsschwund auf dem Lande aus der Hand geben.