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Fohlenschau in Gadegast Fohlenschau in Gadegast: Zwei Fohlen fürs Championat

Von H.-Dieter Kunze 09.06.2014, 07:40
Tassilo Gericke aus Eutzsch, sein Pony „Holly“ qualifizierte sich für das Championat in Neustadt/Dosse.
Tassilo Gericke aus Eutzsch, sein Pony „Holly“ qualifizierte sich für das Championat in Neustadt/Dosse. Kunze Lizenz

Gadegast/MZ - Quirlige Fohlen, die neben der Pferdemutter umhertollen oder schon stolzen Schrittes mitlaufen, obwohl sie erst wenige Wochen oder Monate jung sind. Ein interessiertes Publikum, das das Geschehen im Parcours interessiert verfolgte und fachlich versierte Preisrichter. So könnte man kurz das Flair bei der traditionellen Fohlenschau in Gadegast beschreiben.

Die Züchter von neun Jungtieren nahmen daran auf dem Turnierplatz der hiesigen Pferdzüchterlegende, Familie Lösche, teil. Horst und Tilo Lösche selbst präsentierten zwei Fohlen.

"Gebäude" und "Fundament" der Fohlen

Seit der Wende finden diese Schauen statt. Als Wertungsrichter fungierten diesmal Dr. Ingo Nörenberg, Zuchtleiter im Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt mit Sitz in Stendal, Manfred Schiller aus Spören bei Zörbig und Gabriele Liermann aus Roßlau. Es gab drei Bewertungskriterien: Der Gesamteindruck, den die jungen Tiere ausstrahlten, die Bewegung und der Körperbau, in Züchterkreisen als Gebäude und Fundament bezeichnet. Zehn Punkte waren in jeder dieser Kategorien die Traumnote, insgesamt also 30.

Die wird kaum erreicht. Aber 26 Punkte waren da schon sehr dicht dran. Die erhielt mit „Holly“ ein Tier der Rasse Deutsches Part-Bred Shetland-Pony. Es gehört Tassilo Gericke aus Eutzsch. Noch einen halben Punkt mehr, also 26,5 Zähler, vergab die Jury an „Alaska“, ein Deutsches Reitpferd-Fohlen. Grit Hennig-Roeder aus Elster war sehr stolz auf diesen Erfolg. „Holly“ und „Alaska“ qualifizierten sich damit für die Teilnahme am diesjährigen Championat in Neustadt an der Dosse. Gleichzeitig wurden sie als Prämienfohlen eingestuft, gemeinsam mit sechs weiteren der insgesamt neun in Gadegast vorgeführten Stut- und Hengstfohlen. Bei mindestens 24 Punkten wird diese Einstufung erteilt.

Der Markt ist gesättigt, der Absatz stagniert

Im Anschluss an den Wettbewerb bestand die Möglichkeit, die jungen Tiere mit einem Chip zu versehen. Das ist in Züchterkreisen mittlerweile Pflicht. Freigestellt ist ihnen aber, ihre Tiere zusätzlich mit einem Brennzeichen zu kennzeichnen. Mit der entsprechenden Gerätschaft war Jörg Harms vor Ort. Er ist Brennmeister des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt. Wie immer gut organisiert worden war die Fohlenschau von der Familie Lösche. Aber wie sieht es mit Pferdezucht und –sport insgesamt aus? Gabriele Liermann runzelte die Stirn: „Es gab schon mal bessere Zeiten. Der Markt ist gesättigt, der Absatz stagniert.“ Hinzu komme, dass immer mehr Pferde aus Polen in Deutschland gehandelt würden.

Trotzdem, die Faszination Pferd bleibt. Wer einmal sein Herz an diese schönen Vierbeiner verloren hat, der kommt nur schwer wieder davon los.