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Feuerwehr Feuerwehr: Annaburger sind stolz auf die Große

Von Frank Grommisch 18.08.2020, 06:00
Annaburgs neuer Stolz: die Drehleiter aus der Partnerstadt Verl. Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (links) und Ortswehrleiter Gerald Matthies sind bereit, um kurz darauf hoch oben aus dem Korb auf die Stadt zu schauen.
Annaburgs neuer Stolz: die Drehleiter aus der Partnerstadt Verl. Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (links) und Ortswehrleiter Gerald Matthies sind bereit, um kurz darauf hoch oben aus dem Korb auf die Stadt zu schauen. Grommisch

Annaburg - Dass etwas Besonderes ansteht, das ist wohl jedem klar, der am Samstagabend durch Annaburg fährt und am Gerätehaus der Feuerwehr vorbei kommt.

Dass dort Fahrzeuge vor der Tür stehen, ist in diesen heißen und brenzligen Tagen nichts Ungewöhnliches. Doch in dem Fall ziert die Annaburger Fahne das Auto, und es hat nicht den Anschein, als solle es gleich ausrücken.

Für symbolischen Preis

Die Freiwillige Feuerwehr Annaburg nutzt ihr Sommerfest, um die Drehleiter, die sie seit Ende Juli in ihren Bestand aufnehmen konnte, Kameraden und Gästen etwas ausführlicher vorzustellen.

Woher das Spezialgerät kommt, ist noch an den Türen des Fahrzeugs zu lesen. Die Annaburger bekamen sie von der Partnerstadt Verl übergeben, für den symbolischen Preis von einem Euro.

Denn die Stadt in Nordrhein-Westfalen hat ein neues Gerät in Dienst gestellt und ihre bisherige Technik an die Annaburger übergeben, die solch eine Drehleiter dringend in ihrem Bestand benötigen, etwa für mögliche Einsätze an den beiden Annaburger Pflegeheimen und bei Notlagen in höheren Mehrfamilienhäusern im Stadtgebiet.

Bei der Fahrt von Verl nach Annaburg haben sich mehrere Kameraden abgewechselt, sagt Christian Grosch, stellvertretender Ortswehrleiter. Schließlich liegen zwischen beiden Städten rund 500 Kilometer, fügt er an.

Die Drehleiter fahre sich sehr gut. Zudem haben die Annaburger, wie zu hören ist, schon mal probiert, wie sie das Spezialgerät bei möglichen Einsätzen an großen Gebäuden postieren müssen.

Die Drehleiter ist Baujahr 1995 und sehr gut in Schuss, loben Feuerwehrleute. „Sie ist wie aus dem Ei gepellt“, sagt Ortswehrleiter Gerald Matthies.

Beim Sommerfest ist für einige Gelegenheit, mal selbst in den Korb zu steigen und aus einer Höhe von etwa 18 Metern auf die Stadt mit ihren markanten historischen Gebäuden (Schloss, Kirche, DRK-Pflegeheim Haus zwei) zu schauen.

Auf 24 Meter kann die Leiter maximal ausgefahren werden. Bislang sind drei Annaburger als Drehleitermaschinisten ausgebildet, vier sollen folgen.

Ausbildung in Heyrothsberge

Die Qualifizierung folgt am Institut für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge. Die Indienststellung der Drehleiter wird noch einige Wochen dauern. Zum einen möchte die Wehr über mehr Ausgebildete verfügen.

Zum anderen fehlt es für das Fahrzeug noch an Ausstattung, die über die Stadt zu ordern ist. Vielleicht ist es im Oktober soweit, sagt Gerald Matthies. Das wäre dann auch für Jessener eine große Erleichterung, die über Jahre den Annaburgern jeweils zur Hilfe eilen, wenn eine Notlage in einem hohen Gebäude gemeldet wird.

Das Sommerfest haben die Annaburger Feuerwehrleute zudem genutzt, um sich bei ihren Unterstützern zu bedanken. Das gelte allen, „die uns wohlgesonnen sind“, sagt Gerald Matthies.

Er erwähnt kurz, dass nach seiner Ansicht die Differenzen in der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wehr ausgeräumt sind. Auch bedankt er sich bei allen Feuerwehrfrauen und -männern, die trotz der Schwierigkeiten in der Löschtruppe zur Stange gehalten haben.

Doch jetzt werde nach vorn geschaut, auch gemeinsam mit der neuen Stadtwehrleitung. Roland Karthäuser und sein Stellvertreter Patrick Ermisch nehmen ebenfalls an dem Sommerfest teil.

Wunsch ausgesprochen

Auch er habe großes Vertrauen in die neue formierte Stadtwehrleitung, äußert Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos).

Und er wünscht sich, dass Annaburger Feuerwehrleute, die aufgrund von Unstimmigkeiten die Löschtruppe verlassen haben, wieder zurückkehren. Sie seien gut ausgebildet und ihre Mitarbeit gefragt. Vielleicht, so Neubauer, können sie es möglich machen, dass ihr Austritt nur ein zeitweiliger ist. (mz)