Dorffest in Plossig Dorffest in Plossig: Ein Club für "alte Säcke"

Plossig/MZ - Von Gesang über Tanz bis hin zum Kegeln war beim 21. Dorffest in Plossig alles dabei. Am Samstag wurde der gesellige Nachmittag feierlich von Joachim Hienzsch, dem Ortsbürgermeister, eröffnet. Im Anschluss hielt Petra Hering eine Ansprache und das Programm konnte beginnen.
Petra Hering ist eines der Gründungsmitglieder des Heimatvereins und seit diesem Jahr auch dessen Vorsitzende. Stolz kann sie sagen, dass der größte Teil der Plossiger in verschiedene Aufgaben im Dorf einbezogen ist. Vor allem die Feuerwehr profitiere von einer hohen Mitgliederzahl.
Zum Verantwortungsbereich des Heimatvereins gehören das Dorfmuseum und die zwei Jahreshöhepunkte: das Dorffest und die Fastnacht. Man habe auch einmal versucht, ein Frühlingsfest auf die Beine zu stellen, aber in der Region gebe es ohnehin schon viele Feierlichkeiten und eine solche Veranstaltung sei auch eine Frage des Geldes. Am Rande des Programms äußerte Petra Hering: „Der Heimatverein freut sich immer über neue, jüngere Mitglieder“.
"Das können wir nicht machen bei deinen zwei Zentnern"
Der Reigen der Plossiger Frauen bildete den Auftakt für das unterhaltsame Miteinander. Es folgte das Lied des Dorffestes und Heidrun Lindner berichtete von einer lustigen Begegnung mit einer Politesse. Nach einer Polka, der anschließenden Kaffeepause und dem Holzhacker-Tanz ging es mit einer Überraschung für das Publikum weiter. Nicht einmal die Moderatorinnen Ute Schmidt und Gudrun Blüthgen, die zum ersten Mal durch das Programm führten, wussten etwas. Kurz mussten die Plossiger warten und dann wurde das Geheimnis gelüftet: Der „Club der alten Säcke“ nahm drei neue Mitglieder auf. Zu diesem Club gehören alle männlichen Dorfbewohner, die das fünfzigste Lebensjahr vollendet haben.
Danach erzählten Helga Meißner und Heidi Knöffel, verkleidet als altes Ehepaar, von einem Urlaub in Stralsund. Als die beiden eine Theatervorstellung besuchen wollten, sagte die Kartenverkäuferin: „Zehn Cent für das Programm.“ Doch die älteren Herrschaften verstanden „pro Gramm“ statt Programm. Das hatte zur Folge, dass der Mann zu seiner Frau meinte: „Das können wir nicht machen bei deinen zwei Zentnern.“ Dieser Sketch kam bei den Zuschauern sehr gut an und die tolle Stimmung im Festzelt setzte sich fort.
Nun trat Schneewittchen mit ihren sieben Zwergen auf. Dabei verkörperte Axel Lindner die weibliche Hauptrolle. Die Zuschauer erlebten eine etwas andere Märchenstunde, die mit einfachen, aber sehr einfallsreichen Mitteln umgesetzt wurde.
Zum krönenden Abschluss des Aufführungsreigens erklang Musik. Ramona Döring, die auch als Veronika Fischer-Double zu sehen war, Heidrun Lindner, Heidi Knöffel und Helga Meißner erweckten ABBA wieder zum Leben.
Während des Programmablaufs kam es immer wieder zu kleinen Unterbrechungen, da die Akteure häufig mehrere Rollen übernommen hatten und sich umziehen mussten. Die anderen Plossiger zeigten dafür mehr als Verständnis und ehrten den enormen Aufwand mit viel Applaus.
Zur gleichen Zeit außerhalb des Festzelts: Mehrere Kinder tobten mit bemalten Gesichtern auf der Hüpfburg. Für das Kinderschminken war an diesem Tag Sabine Düssel verantwortlich. Sie engagiert sich im Verein „Wir - Landfrauen helfen sich selbst“ und ist seit einem Jahr für den Kreativbereich zuständig. Dieses Angebot, wie es in Plossig zur Verfügung stand, werde auch von Kindertagesstätten genutzt und könne variabel zusammengestellt werden. Möglich seien auch eine Bastelstraße oder der Einsatz eines Trampolins, erläuterte Sabine Düssel.