Bildung Bildung : Zeichen für den Schulsport in Elster

Elster - Aufgeregt stehen die Kinder an der Startlinie. Schnell noch die Jacken ausziehen und Schnürsenkel checken. Ein Pfiff ertönt, der Minutenlauf startet und die Schüler rennen los. „Für uns ist das der kleine Marathon“, erklärt Schulleiterin Yvonne Höhne, die den Kindern gerade das Startsignal gab, die Disziplin, in der die Schüler so viele Minuten laufen sollen, wie sie alt sind.
Acht sind es dementsprechend für Philipp, der mit seinen Klassenkameraden Runde um Runde um den Sportplatz in Elster rennt. „Wie alt bist du?“, fragt Höhne, als ihr Sarah auf der Tartanbahn entgegenrennt. „Acht“ antwortet die Drittklässlerin und kann somit ihren Lauf beenden. Wie Philipp schafft sie es etwas außer Atem, aber mit Freude bis ins Ziel.
Deutschlandweiter Tag
Die Grundschule Elbkinderland in Elster nimmt an diesem sonnigen Herbstmorgen teil am deutschlandweiten Aktionstag „Jugend trainiert - gemeinsam bewegen“, welcher dieses Jahr zum ersten Mal stattfindet. Damit soll, so die Deutsche Sportstiftung, die dazu aufgerufen hat, ein Zeichen für den Schulsport und „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“ gesetzt werden.
Letzteres findet jährlich an den weiterführenden Schulen statt. So hat dieses Jahr die Grundschule erstmalig die Möglichkeit, an einer Aktion „Jugend trainiert“ teilzunehmen.
Mit individuellen Bewegungsangeboten während der Pause oder des Unterrichtes soll mit „Jugend trainiert - gemeinsam bewegen“ ein Schritt in Richtung Wiederaufnahme des Schulsports in Zeiten von Corona-Einschränkungen vollzogen werden. „Wir haben im Rahmen der Wochenpläne auch Sport angeboten“, erzählt die Schulleiterin, die sehr viel Wert darauf gelegt hat, dass sich die Kinder auch im Homeschooling sportlich betätigen.
Sport sollte ihrer Meinung nach täglich gemacht werden können - auch in der Schule, was aber wegen mangelnder Kapazitäten schwierig sei. Mit nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaften im Floor- und im Fußball versuche man, das Sportangebot der Schule zu vergrößern. Eine Grundschule als Ganztagsschule, in deren Rahmen man noch mehr anbieten könne, wäre ihr Wunsch.
Entsprechend begeistert war sie von dem Aktionstag. Genauso wie Kiara - „die kleine Rennmaus“, wie ihre Freundin Freia sie nennt. „Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich die acht Minuten durchhalten kann“, sagt Kiara, die sich im Ziel dann so richtig gefreut hat über ihre Leistung.
Mathe gegen Sport
„Ich würde gerne Mathe gegen Sport tauschen“, sagt Freia. Am besten gefallen hat ihr das Tanzen, welches auf den Minutenlauf folgte. Auf dem Schulhof gab es zunächst im wahrsten Sinne des Wortes Denk-Sport-Aufgaben: Bei eins klatschen, bei zwei hinhocken, auf drei sich drehen - alles durcheinander und immer wieder - klappt ganz gut und ist „überhaupt nicht schwierig“, findet Freia.
Gleiches gilt für die Choreografie, die danach alle gemeinsam übten und zur Musik tanzten. Nach einer Stunde laufen, klatschen, drehen und springen ist der Aktionstag beendet und die Schüler gehen - nicht ganz so kaputt wie ihre Lehrer - wieder in den Unterricht. (mz)