Adventsserie im Jessener Land Angelika Scholz ist immer zur Stelle im Wir Verein
Angelika Scholz ist die erste Ansprechpartnerin des Zörnigaller Wir-Vereins. Wie die Seniorin sich für den Verein engagiert und womit sie den Vorsitzenden ins Schwärmen bringt.
Zörnigall/MZ. - In einem sind sich alle Mitglieder des noch jungen Zörnigaller Wir-Vereins einig. Die gute Seele ihrer Gemeinschaft ist Angelika Scholz. Gleichgültig, was anliegt, ein kurzer Anruf und die 66-Jährige ist zur Stelle. Ob selbst gebackene Kuchen für die Basare angenommen werden sollen, Bücher in die Tauschbörse sortiert oder die Kaffeetafel für die Begegnungstreffen eingedeckt werden müssen, die Rentnerin steht bereit. Mittlerweile ist allen im Ort bekannt, Angelika Scholz ist die Ansprechpartnerin des Vereins.
„Ich habe die Zeit“
Nach ihrer Motivation gefragt, kommt die Antwort schnell und präzise: „Deswegen! Die jungen Leute gehen doch alle arbeiten und ich habe die Zeit. Ich nehme ihnen gerne etwas ab, wenn es geht.“ Sie erinnert sich gut an den Beginn ihres Ruhestandes, selten traf sie während ihrer Spaziergänge oder auf ihren Fahrradtouren Leute, sodass ihre Runden meist eine einsame Angelegenheit waren. „Es gibt ja auch nichts zum Einkaufen, wo man mal die Nachbarn treffen könnte“, so die Zörnigallerin.
Diese Situation fiel auch den Gründungsmitgliedern des Zörnigaller Wir-Vereins auf, der sich aus dem Förderverein der örtlichen freiwilligen Feuerwehr entwickelt hatte. „Corona hat die Leute getrennt. Mit dem Verein wollen wir sie wieder zusammenbringen“, erklärt Nicole Zimmermann, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Ihre große Hoffnung ist, mit den vielfältigen Angeboten die Einwohner der Siedlung und des Dorfs Zörnigall zu einer Einheit zusammenzubringen. Jung und Alt sollen sich angesprochen und wohlfühlen.
Dieser Ansatz passt exakt zu den Wünschen von Angelika Scholz, die sich auch ein größeres Miteinander erhoffte. Um das zu erreichen, packt sie gerne überall mit an. Sie sortiert nicht nur die Bücher in der Buchtauschbörse, die in der alten Schule eingerichtet ist, sondern bereitet auch die Bastelaktionen für die Kinder des Ortes mit vor. Diese bereiten ihr immer sehr viel Freude. Gerade bei den Kindern ist sie sehr beliebt. Wenn sie in Zörnigall unterwegs ist, rufen und winken die kleinen Einwohner schon von Weitem.
Auch die monatlichen Begegnungstreffen gefallen ihr sehr, denn nicht selten gibt es interessante Beiträge. Die Lehrgänge des DRK sind nicht umsonst immer sehr gut besucht. „Da lernt man immer etwas!“ Sie habe beispielsweise erstmals etwas über die Kriebelmücke und ihre Bisse erfahren und wie sie noch besser Brandverletzungen behandeln könne.
Neue Bekanntschaften
Für Angelika Scholz, die ihre Beiträge im Verein als eine Selbstverständlichkeit ansieht, hat sich durch den Verein viel verändert. „Ich habe viel mehr Bekannte und mit einigen verabrede ich mich privat für einen Spaziergang, eine Radtour oder einen Kinobesuch“, so die 66-Jährige, die wie viele im Ort froh ist, dass durch den Verein viel mehr Leute miteinander bekannt sind.
Nicole Zimmermann sagt, dass besonders die neu Zugezogenen in Zörnigall und Kinder sich im Verein engagieren. „Von den 69 Mitgliedern sind die Hälfte Kinder“, erklärt Vereinsvorsitzender Tobias Dorn. Dieser ist sich mit seiner Stellvertreterin einig: „Angelika ist unsere sichere Bank!“, und fügt an, dass ihre Kochkünste unübertroffen sind. Er schwärmt von den gefüllten Paprika, die die Rentnerin für die Besucher eines der Spiele der Europameisterschaften im Fußball in diesem Jahr vorbereitet hatte. „Wenn Angelika kocht, dann kommen alle!“
Für das kommende Jahr haben sich die Mitglieder des Zörnigaller Wir-Vereins vorgenommen, sich noch weiter mit den Institutionen im Ort zu vernetzen. Der Terminkalender ist bereits ordentlich gefüllt. Angelika Scholz findet man bestimmt. Entweder bei den Kuchenbasaren oder beim Fotografieren, wenn sie die Ereignisse im Bild festhält.