Agrarministerin im Jessener Land Agrarministerin im Jessener Land: Für Legehennen wird alter Stall umgebaut
Mark Zwuschen - Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) hält sich nicht lange bei der Vorrede auf. Unmittelbar nach ihrer Ankunft am späten Mittwochnachmittag im Heidehof von Doris Stecher in Mark Zwuschen möchte die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie in Sachsen-Anhalt das entscheidende Anliegen ihres Besuches erledigen.
Sie übergibt einen Fördermittelbescheid über 108 000 Euro. Über das Agrarinvestitionsförderprogramm werde der kleine Betrieb unterstützt, erläutert sie. Das Geld hierfür kommt auch aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Wo das Geld eingesetzt wird, sieht sie kurz darauf bei einem Rundgang durch den Öko-Hühnerhof. Ein ehemaliger Sauenstall am Ortsrand wird zu einem Legehennenstall mit rund 3 000 Tierplätzen umgebaut, einschließlich Silo und der Außenanlagen. 2 600 Tiere befinden sich derzeit in dem Objekt.
Der überdachte Freilauf, der die Tiere vor Regen schützt, ist doppelt so groß wie vorgeschrieben, erläutert Michael Stecher der Ministerin. Wahrscheinlich im Oktober werde man die Arbeiten abschließ können. Stechers freuen sich natürlich, dass der Fördermittelantrag, der vor etwa anderthalb Jahren gestellt worden war, zum Erfolg geführt hat. Das sei schon ein Beitrag zur Stabilisierung des Betriebes, äußert Michael Stecher.
Der Heidehof besteht seit 2004. Derzeit werden 14 500 Hühner in neun Ställen gehalten. Mit einem Alter von 18 Wochen kommen sie in den Betrieb und legen ein Jahr lang Eier. Sieben Leute kümmern sich in Vollzeit um die Tiere. Zudem sind drei geringfügig Beschäftigte auf dem Hühnerhof tätig. In wenigen Tagen steht eine Premiere an, dann wird erstmals eine Auszubildende zum Team gehören. Sie wird eine Lehre zur Tierwirtin, Fachrichtung Geflügelhaltung, aufnehmen. Jemand für diesen Beruf zu begeistern, sei gar nicht so einfach, sagt Michael Stecher, schließlich müssen die Hühner von Montag bis Sonntag versorgt werden.
Die Ministerin ist nach etwa anderthalb Stunden vom Gesehenen beeindruckt. Sie lobt den Heidehof Mark Zwuschen als vorzeigbaren Ökobetrieb, der sich gut entwickelt habe und in dem mit Begeisterung und Herzblut gearbeitet werde. So solle Landwirtschaft sein, „gut für die Menschen, für die Tiere und die Umwelt“. Und die Ministerin sieht, dass Hühnerhöfe auf kargen Böden von Vorteil sind. Nach dem Starkregen kurz zuvor ist das Wasser rasch wieder weg. Die Hühner stehen in den Ausläufen nicht in Pfützen. (mz)