750. Stadtjubiläum in Seyda 750. Stadtjubiläum in Seyda: Gute Laune im Regen

Seyda - Lisa Vossen, Stefanie Zwiersch und Jessica Seidel vom Jessener Spielmannszug stehen an einer Toreinfahrt und suchen Schutz vor dem Regen. „Wir fangen langsam an zu frieren“, sagen die drei Jungen Frauen, die Horn und Querflöte blasen. „Wir nehmen gern am Umzug in Seyda teil“, meint die stellvertretende Vereinsvorsitzende Jessica Seidel, die es toll findet, dass sich die Vereine in der Region bei Festen gegenseitig unterstützen.
Mit den Männern im Zug kommt das Trio „prima zurecht“. „Selbst von den Außenstehenden werden keine blöden Witze gerissen“, sagen sie und verweisen auf ihre Blasinstrumente. „Ich bin seit Kindheitstagen dabei“, erklären Stefanie Zwiersch und Lisa Vossen, die den Zusammenhalt im Spielmannszug sehr schätzen.
Vereine präsentieren sich
Der Vorsitzende des Seydaer Heimatvereins, Markus Stolle, erscheint an der Spitze des noch unformierten Zuges und übernimmt das Kommando. Jeder Teilnehmer bekommt seine Position zugewiesen, der Startschuss zum großen Festumzug, der im Rahmen des 129. Schul- und Heimatfestes und 750 Jahre Seyda über die Bühne geht, beginnt in wenigen Minuten.
Die Seniorengruppe des örtlichen Sportvereins Rot-Weiß hat es sich auf einem Anhänger bequem gemacht. „Wir sind zum ersten Mal dabei“, sagt Doris Zessin, die es wichtig findet, dass sich ihr Team beim Umzug präsentiert. Der Anglerverein hat alles an Bord. Selbstverständlich auch einen Kasten „Hopfenblütentee“ zur Auswertung der Fangquote. Vorsitzende Ines Schuster erzählt, dass ihr der Club sehr an Herzen liegt und sie deshalb Chefin von 60 Mitgliedern ist.
„Es wollte kein anderer machen. Mir ist es wichtig gewesen, den Anglerverein am Leben zu erhalten.“ Die Gorsdorfer Bienenkönigin Peggy Knöffel reiht sich in den Zug ein. „Dieses Kostüm bietet guten Regenschutz“, sagt sie. Die junge Frau hat keine Probleme, wie eine Biene verkleidet herumzulaufen. „Ich möchte den Leuten ein Lächeln in Gesicht zaubern. Jetzt muss ich das Kostüm noch aufblasen.“ Miss und Mister Sydow (Susann Kaiser/Michael Kunze) sind ein eingespieltes Team.
Sie präsentieren ihren Ort, der vor 750 Jahren noch Sydow geheißen hat, bei Veranstaltungen jeglicher Art und haben sichtlich Spaß dabei. „Wir wohnen zwar in der gleichen Straße, sind aber privat kein Paar“, stellt Susann Kaiser klar. Die „Miss“ hofft, dass sie den Ort noch ein paar Jahre bei Festen repräsentieren kann. „Es macht mir unheimlich Spaß, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen“, sagt sie und füllt ihren Becher mit Sekt.
Zum Mut antrinken braucht sie das edle Getränk nicht. Schließlich ist eine Miss Sydow nicht auf den Mund gefallen.
Ehrenbecher überreicht
Der Zug setzt sich in Bewegung. Von der Grundschule aus geht es über den Marktplatz in Richtung Festplatz. Trotz Dauerregens haben alle gute Laune. Die zahlreichen Zuschauer stehen am Straßenrand und jubeln den Beteiligten zu. „Schön zu sehen, wie groß die Begeisterung ist und welche Anteilnahme sie auslöst“, sagt der Jessener Bürgermeister Michael Jahn (SPD) und überreicht dem Seydaer Ortsteilbeiratsvorsitzenden Matthias Wegener für sein großes Engagement im Ehrenamt den Ehrenbecher der Elsterstadt.
„Ich nehme das Geschenk an“, meint Wegener, dass überrascht ist, dass trotz des schlechten Wetters etwa 900 Menschen auf der Festwiese stehen. Jahn verspricht in seiner Rede, dass die Grundschule bleibt. Zudem ist die Landesstraße 39 in Planung. „Ich hoffe, dass wir in zwei Jahren sicher und leise durch die Stadt fahren“, so der Bürgermeister, der zusammen mit Wegener noch ein paar Auszeichnungen vornimmt.
Die Fußballer des SV Rot-Weiß haben am Freitagabend das Volleyballturnier gewonnen, Gerd Schob ist neuer Schützenkönig und Martin Schulze vom Bundesligisten KC Rot-Weiß Seyda zum dritten Mal in Folge Stadtmeister im Kegeln. „Ein bisschen Stolz ist immer dabei“, sagt der Kapitän des Teams, der mit 923 Holz (120 Wurf) René Arndt (909) und Olaf Hempel (907) auf die Plätze zwei und drei verweist. (mz)


