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725 Jahre Arnsnesta 725 Jahre Arnsnesta: Arnsnesta begeht Jubiläum mit Dorffest

Von gabi Zahn 20.08.2013, 09:45
Die Technik ist zwar etwas betagt, aber blitz-blank in Schuss, wie beim Festzug durch Arnsnesta zu sehen war.
Die Technik ist zwar etwas betagt, aber blitz-blank in Schuss, wie beim Festzug durch Arnsnesta zu sehen war. Gabi Zahn Lizenz

Arnsnesta/MZ - Marylin Monroe und Roberto Blanco waren nie in Arnsnesta. Doch das 725-jährige Ortsjubiläum lockt sie her. Im Mix von Schlager, Flower-Power und rockigen Rhythmen ziehen ihre Doppelgänger in einer illustren Parade von Oldtimern und Traktoren durch den Ort. Der Sani-Dienst im Krankenwagen, Typ Wartburg 353, muss zum Glück keinen Notfall versorgen. Nur über Blasen an Füßen klagt mancher vermeintliche Star – und tanzt trotzdem weiter.

Etwas kleiner als der Umzug zum 720-jährigen Bestehen von Arnsnesta fällt die Parade diesmal aus. „Es gibt leider weniger ,Drahtzieher’ im Ort“ als damals, bedauert Regina Köhler. „Diesmal laden wir zu einer musikalischen Zeitreise ein. Jeder, der Lust hat, kann sie mitgestalten“, kündigt sie vorher an. Gemeinsam mit ihrem Mann sowie den Ehepaaren Voigt und Schneider kümmert sich „die Köhlerin“ um die Organisation. Sie selbst schlüpft am Sonntag in ein weißes Drapee-Kleid á la Monroe, ergänzt dieses mit einer blonden Perücke und legt klassisches Lippenrot auf. Ehemann Frank soll als Elvis folgen, doch das Kostüm wird nicht termingerecht geliefert. So legt er kaffeebraune Schminke auf und brilliert als „Puppenspieler von Mexiko“, ganz nach dem Motto „Ein bisschen Spaß muss sein.“ Als „Sahnehäubchen“ erklingt zu guter Letzt Musik von Roland, dem Kaiser. Zwar ist das auch nicht der echte Star, doch als Double macht Torsten Dehner aus Dresden so viel Stimmung, dass ihn das Publikum im Festzelt bis nach „Santa Maria“ begleitet.

Der Platz am Freizeitzentrum wird zur Begegnungsmeile: Marcell Czisch (30) plaudert beim Festtagsbier mit Jugendfreunden über dies und das. Dabei hält er stolz seine fünf Monate alte Tochter Linna im Arm. „Sieben Kinder sind in Arnsnesta innerhalb eines Jahres geboren“, zählen die Männer zusammen und kommentieren: „Ordentliche Arbeit.“ Wegziehen will Marcell Czisch nicht: „Ich bin Malermeister und habe hier eine Firma. Da passt alles.“

Der 82-jährige Erhard Noack aus Premsendorf erinnert sich noch gern an Zeiten, als auf allen Dörfern groß gefeiert wurde. Um das mal wieder mitzuerleben, kostet er das Fest in Arnsnesta mit seiner Frau Rosemarie so richtig aus und kommt an allen drei Tagen aus dem Nachbarort herüber. Er schwärmt: „Der Pferdesport, der am Samstag hier geboten wurde, war Spitzenklasse.“ Erstmals hatte der „Reitverein Adlerhorst“ ein Reit- und Springturnier durchgeführt. Viele Bürger hoffen nun, dass weitere Veranstaltungen folgen.