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Triathlet aus Gerbstedt Triathlet aus Gerbstedt: Vaupel meistert den Ironman auf Hawaii

Von Anke Losack 13.10.2015, 08:49
Triathlet Jürgen Vaupel mit seiner Frau Britta nach dem Ironman auf Hawaii
Triathlet Jürgen Vaupel mit seiner Frau Britta nach dem Ironman auf Hawaii Privat/Vaupel Lizenz

Kona/Gerbstedt - Jürgen Vaupel hat es geschafft. Der 56-jährige Triathlet aus Gerbstedt hat den Ironman auf Hawaii gemeistert. Für 3,86 Kilometer durch den Pazifik schwimmen, 180,2 Kilometer auf dem Rennrad strampeln und dann noch einen Marathon (42,195 Kilometer) durch die Lavawüste laufen benötigte er 13:43:17 Stunden. Der Gerbstedter kam damit auf Platz 77 von 115 Startern in der Altersklasse 55 bis 59 Jahre. Es sei der schwerste Wettkampf seines Lebens gewesen, schreibt Jürgen Vaupel via WhatsApp.

Beim Schwimmen in Seenot

Am Samstag, als Profi-Triathlet Jan Frodeno (34) beim legendären Ironman in Kailua-Kona Geschichte schrieb und als erster Olympiasieger auch bei dem Weltmeisterschaftswettkampf triumphierte (8:14:40 Stunden), ging für den 56 Jahre alten Jürgen Vaupel aus Gerbstedt ein Lebenstraum in Erfüllung. Nach erfolgreicher Qualifikation im vergangenen Jahr bei einem Wettkampf in Florida war er erstmals beim spektakulärsten Triathlon der Welt dabei und bestand ihn. Doch es war eine Tortur, wie er erzählt. „Ich bin beim Schwimmen schon in Seenot geraten, mit Krämpfen in den Füßen.“ Die langen Wellen und der drehende Wind haben ihm arg zugesetzt. „Das Ergebnis waren die Krämpfe.“ 1:34:29 Stunden benötigte Vaupel, der 2007 durch Zufall zum Triathlonsport kam und nun zum Ironmanteam des TV Sangerhausen gehört, für die Schwimmstrecke von 3,86 Kilometern im Pazifik. Die anschließenden 180,2 Kilometer auf dem Rad legte er in 6:30:06 Stunden zurück.

„Eine mentale Meisterleistung“

Und dann folgte der härteste Brocken, der Marathon. Bei extremen Temperaturen und leichtem Wind. „Durch die Hitze hatte ich Kreislaufprobleme“, so Vaupel, der sich durchbiss. Ankommen, das war das Ziel. Statt zu rennen, musste er rund 50 Prozent der Strecke gehen, wie er erzählt. „Das war eine mentale Meisterleistung“, meint der Gerbstedter im Nachhinein. Nachmehr als fünf Stunden auf der Laufstrecke kam der Gerbstedter im Ziel an. In seiner Altersklasse schafften es elf Starter nicht, die Ziellinie zu überqueren. „Ich wäre gerne 25 Plätze weiter vorn gewesen“, schreibt Jürgen Vaupel nach dem Wettkampf. Dennoch ist er sehr zufrieden „Hier zählt einzig das Finish.“ Und das hat er geschafft. Am Montag hat er mit seiner Frau Britta die Heimreise angetreten. (mz)