Sparkassenfiliale in Großörner Sparkassenfiliale in Großörner: Unmut über Schließungsplan

Großkörner - Bei Einwohnern im Mansfelder Ortsteil Großörner herrscht Unmut und Sorge. Auslöser ist die Nachricht, dass die Sparkassenfiliale im Ort schließen soll. Nach den Plänen des Geldinstituts ist ab dem 11. Juli Schluss. Es will aus Kostengründen sein Filialnetz verkleinern.
Anders als beispielsweise im Arnsteiner Ortsteil Sandersleben, wo noch die Selbstbedienungstechnik bleibt, sollen in Großörner auch Geldautomat und Kontoauszugsdrucker verschwinden. Die Aufgabe der Filiale werde der Sparkassen-Bus übernehmen, kündigte das Geldhaus an. Der soll künftig alle zwei Wochen in den Ortsteil kommen.
Anwohner sehen Vorhaben kritisch
Unter den Einwohnern wird das Vorhaben der Sparkasse kritisch gesehen. Die Schließung stelle eine deutliche Verschlechterung der Versorgung im Ort dar, meint Ortsbürgermeister Bernd Hojenski (CDU). Besonders für die älteren Bewohner, die, wenn sie kein eigenes Fahrzeug haben, nach Hettstedt oder Mansfeld mit dem Bus fahren müssten, um Bankgeschäfte zu tätigen. „Das ist dann eine Tagesreise“, so der Ortsbürgermeister. Auch Geschäftskunden, die im Ort wohnen, kritisieren die Schließung. „Wir finden das nicht toll“, sagt Ärztin Stefanie Brundisch.
Die Sparkasse hat angekündigt, sieben ihrer 23 Filialen im Landkreis zusammenzulegen beziehungsweise schließen zu wollen. Eine Zusammenlegung ist für die Filiale Sandersleben (Gemeinde Arnstein) mit der in Hettstedt geplant. Die Selbstbedienungstechnik bleibt. „Es ist ein Rückschritt für unseren Ort“, so Ortsbürgermeister Harald Detto, „es trifft besonders die Älteren, die einen Ansprechpartner benötigen.“
Einen Minimalservice, etwa die Bereitstellung eines Kontoauszugsdruckers, sollte es noch geben, findet sie. Wie Hojenski gegenüber der MZ sagt, will er versuchen, noch einmal mit Sparkassenvorstand Hans Ulrich Weiss zu sprechen. „Beispielsweise könnte ein Automat im Büro- und Geschäftshaus aufgestellt werden“, so ein Vorschlag von Hojenski. „Es ist ein Gedanke und eine Hoffnung“, fügt er an. Seine Hoffnung, die Sparkasse bei ihren Plänen umzustimmen, sei aber eher gering.
Verändertes Kundenverhalten Grund für Verkleinerung
Vorstand Weiss begründet die Verkleinerung des Filialnetzes mit einem veränderten Kundenverhalten, rückläufigen Bevölkerungszahlen und einer angespannten Marktsituation. Das Internet und die digitale Kommunikationstechnik würden immer stärker für den Zahlungsverkehr und andere Finanzdienstleistungen genutzt.
Für ein weiteres Gespräch mit dem Ortsbürgermeister sei er selbstverständlich offen, so Weiss, der zugleich darauf hinweist, dass in seine „grundsätzliche Gesprächsbereitschaft keine Option zur Meinungsänderung hineininterpretiert werden soll“. Die Entscheidung für den Rückbau der Automaten sei aufgrund einer Nutzungsanalyse und keinesfalls willkürlich getroffen worden, fügt er an.
Dass insbesondere den Kunden in Großörner, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Alternativen angeboten werden müssen, dessen ist man sich bei der Sparkasse bewusst. Mit dem Sparkassen-Bus werde die Bargeldversorgung, Kontoauszugsausgabe oder die Annahme von papierhaften Überweisungen oder sonstigen Aufträgen für die Kunden abgesichert. Als weiteres Angebot des Geldinstituts nennt Weiss, dass Mitarbeiter für Beratungen auch zum Kunden nach Hause kommen. (mz)