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Meeresangeln Meeresangeln: Fischer fischt in der Ostsee viele Fische

Von Frieder Fahnert 14.01.2015, 20:21
Marcel Fischer
Marcel Fischer Archiv Lizenz

Hettstedt - Sie haben es wieder gezeigt: Die Meeresangler vom Verein Wippertal-Mansfelder Land gehören zu den Besten in Deutschland. Marcel Fischer sicherte sich mit der Mannschaft den zweiten Platz bei der Europameisterschaft im Kunstköderangeln, die in der polnischen Ostsee über die Bühne gegangen ist. Am Haken gelandet sind dabei hauptsächlich Dorsche. Auch bei der Landesmeisterschaft im Bootsangeln in Saßnitz zeigte sich Fischer von seiner besten Seite. Dort holte er sich den Titel.

Diese Meisterschaft ging über zwei Tage. Am ersten Tag wurde mit Naturköder, am zweiten mit Kunstköder geangelt. „Das ist ein großer Erfolg“, sagt der Hettstedter Altmeister Charles-Timm Walter vom Verein der „Eisvögel“, der selbst zahlreiche Titel im Meeresangeln eingeheimst hat und auch bei Weltmeisterschaften an den Start gegangen ist. So einen Titel bekomme man nicht geschenkt. Man muss sich immerhin gegen 40 Kontrahenten durchsetzen.

Das Angeln auf dem Meer wird zumeist über einen gecharterten Kutter betrieben. Die größte Kutterflotte Deutschlands liegt in Heiligenhafen an der Ostsee. Der Hauptzielfisch in der Ostsee ist der Dorsch.

Gefangen werden die Dorsche vom Kutter oft mit künstlichen Ködern wie beispielsweise Pilker. Auch die Verwendung von natürlichen Ködern wie Watt- oder Seeringelwürmer, dann meistens an längeren Ruten, ist eine oft gesehene Technik.  

Gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Kai Franz hat sich Marcel Fischer mit der fünfköpfigen Auswahl Sachsen-Anhalts zudem den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Bootsangeln gesichert. Dass die Sachsen-Anhalter so stark sind und zu den führenden Meeresanglern in Deutschland gehören, haben einen einfachen Grund: „Wir sind ein wenig verrückter und sehr ehrgeizig“, sagt Walter. Den Trainingsrückstand zu Schleswig-Holstein, das bekanntermaßen unmittelbar am Meer liegt, werde man sicher nie ganz aufholen können, so der Hettstedter. „Aber Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben wir im Griff.“

Die Meeresangler vom Dachverein Wippertal-Mansfelder Land rekrutieren sich aus den Untervereinen der Hettstedter „Eisvögel“ sowie dem Angelverein Sandersleben/Wiederstedt. Sowohl bei nationalen, als auch bei internationalen Wettkämpfen sind in der Vergangenheit zahlreiche vordere Platzierungen erreicht worden.

Zwar gehen den Meeresanglern aus dem Mansfelder Land hauptsächlich Dorsche an den Haken, aber nicht ausschließlich. Gefangen werden auch Wittlinge, Meeresforellen, Makrelen oder Seelachse. Die gefangenen Fische nehmen die Angler freilich mit nach Hause. Dort werden sie in die Pfanne gehauen. Wenn es zu viele sind, werden sie auch schon einmal im Bekanntenkreis verteilt. „Frischer als selbstgeangelter kann kein Fisch sein.“

Auch in diesem Jahr rechnen sich die Petrijünger aus dem Mansfeldischen einiges aus - sowohl bei den Landesmeisterschaften, als auch bei den Deutschen Meisterschaften. So ein Wettkampf sei übrigens ziemlich kräftezehrend. 30 bis 40 Fische wollen erst einmal an Land oder ins Boot gezogen werden. „Das ist richtiger Sport“. Mit „auf einen Klapphocker setzen, einen Kasten Bier daneben und eine Angel ins Wasser halten“, habe das nichts zu tun. (mz)