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Jungtierschau in Siersleben Jungtierschau in Siersleben: Mini-Kaninchen sind die Stars

Von Kathrin Labitzke 14.07.2014, 16:50
Matthias Peter aus Siersleben mit einem seiner „Zwerg-Rexe castorfarbig“.
Matthias Peter aus Siersleben mit einem seiner „Zwerg-Rexe castorfarbig“. Labitzke Lizenz

Siersleben/MZ - Auch vor den Kaninchenzüchtern machen Modetrends offenbar nicht Halt. So wie es immer mal bestimmte „Modehunde“ gibt, war auf der Rassekaninchen-Jungtierschau in Siersleben jetzt auch ein „Modekaninchen“ zu sehen.

Die knapp ein Kilogramm leichten Mini-Kaninchen heißen „Zwerg-Rexe“. Sie werden in 26 verschiedenen Farbschlägen gezüchtet, wie zum Beispiel „castorfarbig“. Dabei wirken die Winzlinge unter den Kaninchen durch ihr kurzes, samtartiges Fell noch kleiner und haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Eichhörnchen. Sie werden seit circa 1960 vor allem in den Niederlanden und Deutschland gezüchtet und wurden erstmals 2003 auf einer Ausstellung in Stuttgart gezeigt. Die Haltung ist sehr anspruchsvoll, wie von Matthias Peter, Mitglied des gastgebenden Kaninchenzuchtvereins G 422 Siersleben, bei der Ausstellung am Wochenende zu erfahren war.

Im Landesverband der Kaninchenzüchter Sachsen-Anhalt sind die Mitglieder in mehr als 250 Vereinen sowie 20 Kreisverbänden organisiert. Im Kreisverband Mansfeld-Südharz gibt es Vereine in Beesenstedt, Gerbstedt, Eisleben, Mansfeld, Welbsleben, Siersleben, Wimmelburg und Siebigerode. 1. Vorsitzender des Kreisverbands ist Karlheinz Prause aus Siersleben.

Den wohl auffälligsten Farbschlag tragen die „Zwerg-Rexe“ mit dem Namenszusatz „Dalmatiner schwarz-weiß“. Die kleinen Fellknäuel waren besonders bei den jüngsten Besuchern die Stars, denn sie sehen dem Dalmatiner sehr ähnlich und sind auch für Kinder und Jugendliche gut geeignet zur Haltung und Zucht.

Eine auch eher seltene auf Zuchtschauen anzutreffende Rasse sind die „Russen“-Kaninchen. Sie zeichnen sich durch ihre schwarze Gesichtsmaske aus. Sie haben schwarze Ohren, eine schwarze Decke und auch schwarze Läufe, wobei der Rest des Fells reinweiß sein muss.

Auch die „Hasen-Kaninchen“ bestachen durch ihren schlanken Körper. Sie wurden den Feldhasen nachgezüchtet. Die in Belgien und England gezüchtete Rasse wird 3,5 bis 4,25 Kilogramm schwer und ist durch ihr leuchtendes rotbraunes Fell gekennzeichnet.

30 Züchter mit 150 Tieren

Insgesamt stellten 30 Züchter aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz und angrenzenden Landkreisen 150 Tiere aus, darunter die Rassen „Kleinsilber“, „Holländer“, „Rote Neuseeländer“ und „Deutsche Kleinwidder“, wie von Züchter Matthias Peter. Der Siersleber züchtet seit 1983 diese Rasse, denn wie er sagte, seien sie „robust, schnellwüchsig und von guten Proportionen“.

Adolf Höhn vom Siersleber Verein hat sich seit 51 Jahren der Rasse „Kleinsilber schwarz“ verschrieben. „Es ist einfach ein schönes Kaninchen“, meinte der 74-jährige Züchter, der sich auch Landesmeister bei den Jung- und Alttieren nennen darf und bereits mehrfacher Kreismeister war.