Heilpraktikerin aus Wippra Heilpraktikerin aus Wippra: Sprechstunde bei Doktorfisch
wippra/MZ - Fünfzig kleine Ärzte schwimmen bei Sandra Rauhut in Wippra pro Becken und „verarzten“ Füße und Beine. Gemeint sind die kleinen Doktorfische, die im Volksmund auch als Knabberfische bekannt sind. „Sie knabbern ganz vorsichtig alte Hautschuppen oder Verhornungen ab“, erklärte die gelernte Podologin, die für die Anwendung der Doktorfische ihren Heilpraktiker-Abschluss machte.
Die gelernte Kosmetikerin und Podologin ist die erste im Landkreis Mansfeld Südharz, die diese Fisch-Therapie anwenden darf. Ein Jahr dauerte es von der Beantragung bis schließlich zum Einsatz der Fische in ihrer Podologiepraxis in Wippra. Nun können die Kunden von Sandra Rauhut in den Genuss dieser natürlichen und rein biologischen Hautbehandlung kommen.
Linderung bei Neurodermitis
Erstmals wurde die 42-Jährige auf die kleinen Fische aufmerksam, als sie nach schonenden Heilmethoden gegen Neurodermitis für ihre kleine Tochter suchte, denn diese leidet seit ihrer Kindheit an dieser Hautkrankheit. Während eines Urlaubs stieß sie erstmals auf die Doktorfische. Ihre Tochter probierte das Angebot und schon nach kurzer Zeit trat eine Linderung des Juckreizes auf. „Das war letztendlich der I-Punkt und ich bemühte mich um die Haltung der kleinen Doktorfische“, so Sandra Rauhut.
Vier große Becken stehen jetzt in Wippra. Die kleinen Fischnager sind nicht menschenscheu. Kommen die Füße ins Wasser, schwimmen die zwei bis drei Zentimeter großen Fische auf sie ohne Angst zu und beginnen mit dem „Putzen“. Dabei verspürt man nur ein ganz leichtes Kribbeln und schon nach kurzer Zeit tritt ein wohliges Gefühl der Durchblutung ein.
Fische stammen aus der Türkei
Eigentlich stammen die Doktor- oder auch Knabberfische, deren lateinischer Name Garra Rufa ist, aus der Türkei. Sie leben dort in warmen und nährstoffarmen Thermalquellen und sind schon seit Jahrhunderten für ihre Fähigkeit bekannt. Während der Anwendung sondern die kleinen Fische ein Enzym Dithranol ab, das zum Beispiel bei Schuppenflechte, Neurodermitis oder anderen Verhornungsstörungen eine Linderung bringt.
„Zusätzlich zum effektiven Fuß- Peeling beeinflusst die Mikromassage der Fischtherapie positiv auch die Blutgefäße, stimuliert die Durchblutung und regeneriert die Haut“, so die Erfahrungswerte, denn Sandra Rauhut nutzt regelmäßig „das Erlebnis für die Füße“ auch selbst, wie sie im Gespräch erzählt.
Da die kleinen Knabberfische nach drei Anwendungen einen Tag pausieren müssen, ist eine Terminvereinbarung dringend empfohlen, berichtete Sandra Rauhut weiter. Deshalb finden diese Anwendungen auch jeweils nur am Montag, Mittwoch und Freitag in Wippra statt.
