Feuerwehr Augsdorf Feuerwehr Augsdorf: Neues Einsatzfahrzeug wird nach langjährigem Mitglied benannt

Augsdorf - Augsdorfs Feuerwehr-Chef Thomas Graf wurde langsam ungeduldig. Ein Blick zum Grillstand vor dem Feuerwehrhaus. Dann ein Blick in die offene Garage, in der Bänke und Tische aufgebaut waren. „Er ist noch nicht da“, konstatierte Graf etwas sorgenvoll. Sollte sein Vorgänger Heinz Rautenberg (75) diesen großen Tag für die Freiwillige Feuerwehr Augsdorf wirklich verpassen? Natürlich nicht. Graf schaute ein paar Minuten später zu den Sitzbänken. Da hatte Rautenberg mittlerweile Platz genommen.
Der Tag der Deutschen Einheit 2017 wird als besonderer in die Geschichte der Augsdorfer Wehr eingehen und auch bei Heinz Rautenberg mit Sicherheit in Erinnerung bleiben. Das neue Einsatzauto - ein Tragkraftspritzenfahrzeug, das aus gebrauchtem Fahrgestell und Aufbau zusammengesetzt wurde - ist in Dienst gestellt und auf den Namen „Heinz“ getauft worden.
Heinz Rautenberg war 30 Jahre Wehrleiter der Feuerwehr Augsdorf - nach ihm wurde das neue Einsatzfahrzeug benannt
Eben zu Ehren von Rautenberg, der etwa 30 Jahre lang Wehrleiter in Augsdorf war. Er habe die Fahne für die Feuerwehr des Ortes immer oben gehalten, begründete Graf die Entscheidung der Namensgebung. Ein Schild mit der Aufschrift „Heinz“ klemmt nun hinter der Windschutzscheibe.
„Das ist eine feine Sache“, meinte der 75 Jahre alte Augsdorfer im Gespräch mit der MZ zu der Taufe. Es sei eine schöne Überraschung. „Und es ist eine besondere Ehre für mich.“ Rautenberg ist das älteste Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Augsdorf, gehört zur Altersabteilung.
Und er ließ es sich wie viele andere aus dem Gerbstedter Ort natürlich nicht nehmen, beim Tag der offenen Tür, der in diesem Jahr mit der Fahrzeugübergabe einherging, vorbeizuschauen. Zum neuen Auto sagte er: „Es ist schön, dass die Kameraden es bekommen haben. Das macht Spaß, schon vom Angucken und wegen der Bestückung.“
Augsdorfs Wehrleiter Thomas Graf ist stolz auf die Ausstattung des neues Feuerwehrfahrzeuges
Auf das Fahrzeug und die Ausstattung ist auch der jetzige Wehrleiter Thomas Graf stolz. Man könne nun unter anderem 500 Liter Wasser mitführen, habe einen „ordentlichen“ Beleuchtungssatz an Bord und eine Umfeldbeleuchtung direkt am Fahrzeug. „Dafür werden wir von einigen bestimmt beneidet“, meinte Graf.
Es sei höchste Zeit gewesen, dass die Wehr, die 16 Einsatzkräfte und acht Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr umfasst, ein anderes Fahrzeug bekommt. Der alte W 50 aus DDR-Zeiten habe 28 Jahre „auf dem Buckel“ gehabt und sei reparaturbedürftig gewesen, so Graf. „Das Ende war erreicht.“ Im vergangenen Jahr war im Stadtrat Gerbstedt der Beschluss gefasst worden, dass die Wehr in Augsdorf ein neues Auto bekommt.
Beim Tag der offenen Tür konnte es angeschaut werden und es wurde schon die ein oder andere Runde damit gedreht. Eine Fahrt führte mit der befreundeten Wehr aus Siersleben und Kindern an Bord Richtung Hübitz, wo man auf einer Wiese Drachen aufsteigen ließ. (mz)