Falschmeldungen in Hettstedt Corona-Krise: Verbreitung von Falschmeldungen zu infizierten Flüchtlingen in Hettstedt
Hettstedt - Dirk Fuhlert ist sauer: „Ich finde es unmöglich, dass solche Falschmeldungen verbreitet und damit der Hass erneut geschürt wird“, sagt Hettstedts Bürgermeister. Hintergrund sind Nachrichten im sozialen Netzwerk, in denen es heißt, dass bei der Umsiedlung der Flüchtlinge von der Gemeinschaftsunterkunft in Hettstedt nach Vatterode am Mittwochnachmittag ein Großaufgebot der Polizei vor Ort gewesen und es zu Handgreiflichkeiten gekommen sei.
33 Menschen aus Hettstedt zogen nach Vatterode
In der Gemeinschaftsunterkunft waren sechs Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Diese wurden in separate Bereiche untergebracht. Um Platz dafür zu schaffen, zogen 33 Bewohner in eine andere Unterkunft nach Vatterode. Dabei handelt es sich vor allem um Familien mit Kindern, die in der neuen Unterkunft auch einen separaten Bereich im Freien nutzen können, sagt Landkreissprecherin Michaela Heilek. Auf Nachfrage der MZ dementiert sie die Aussagen, dass dieser Umzug mit Tumulten verbunden gewesen sein soll.
Und die Polizei teilte mit, dass sich ein Großteil der Bewohner während des Einsatzes „regelkonform“ verhalten habe. „Gegen eine Person wurde Strafanzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet“, sagt Alexander Junghans, Sprecher der Polizeiinspektion Halle dazu. Insgesamt waren 20 Polizisten im Einsatz während des Umzugs.
Dass der Einsatz des Wachschutzpersonals, das in der Gemeinschaftsunterkunft aktuell tätig ist, auf Kosten der Stadt Hettstedt geht, dementiert Fuhlert. „Die Stadt ist dafür nicht zuständig. Das liegt in der Hand des Landkreises“, sagt er. Am Montag soll bei den Bewohnern außerdem erneut ein Test auf das Coronavirus durchgeführt werden, sagt Landkreissprecherin Heilek. (mz)