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"Zorn - Kalter Rauch" im Fernsehen "Zorn - Kalter Rauch" im Fernsehen: Das müssen Sie zum neuen Halle-Krimi wissen

Von Alexander Schultz 02.06.2017, 07:30
„Zorn - Kalter Rauch“: Bertrams Leiche wird im Elefantenhaus gefunden. Schröder will eine Blutprobe. Im Bild (v.l.): Claudius Zorn (Stephan Luca), Schröder (Axel Ranisch) und Bertram Koszczyck (liegend, Antonio Wannek)
„Zorn - Kalter Rauch“: Bertrams Leiche wird im Elefantenhaus gefunden. Schröder will eine Blutprobe. Im Bild (v.l.): Claudius Zorn (Stephan Luca), Schröder (Axel Ranisch) und Bertram Koszczyck (liegend, Antonio Wannek) MDR/HA Kommunikation

Halle (Saale) - Zorn ist wieder da. Am Kindertag, 1. Juni, feiert der neue Krimi um die beiden halleschen Ermittler Claudius Zorn und Schröder um 20.15 Uhr in der ARD seine Fernsehpremiere. Neben einem kuriosen Fischregen, einem künstlichen Hüftgelenk und einem durchgedrehten Ex-Popstar gibt es unter anderem auch interessante Einblicke in das Elefantenhaus und den halleschen Hafen ohne Schiffe. Die MZ hat die wichtigsten Fakten zum neuen Halle-Krimi „Zorn – Kalter Rauch“ zusammengestellt.

Die Buchvorlage

Im November 2015 erschien das fünfte Buch der Zorn-Krimi-Reihe „Zorn - Kalter Rauch“ des halleschen Bestsellerautors Stephan Ludwig. Rund 350.000 Bücher seiner Thriller-Reihe sind laut seinem Verlag inzwischen verkauft. Und der 51-Jährige schreibt auch die Drehbücher für die Fernsehverfilmungen. „Wie immer musste eine ganze Masse gestrafft werden, sonst würde der Film drei Stunden dauern“, so Ludwig, „aber ich denke, es ist mir ganz gut gelungen“.

Die Kommissare

Hauptkommissar Claudius Zorn, ein eher unmotivierter Polizeibeamter, der zum vierten Mal durch Schauspieler Stephan Luca gemimt wird, ist inzwischen nicht mehr der Hauptermittler im Zweierteam, auch wenn ihn sein Partner und neuer Vorgesetzter, der dicke Schröder, immer noch gerne „Chef“ nennt. Schröder wird wieder von Axel Ranisch gespielt.

Im neuen Film müssen die beiden Ermittler nicht nur ein vermeintliches Verbrechen nach einem aufgefundenen künstlichen Hüftgelenk lösen, sie müssen sich auch um Zorns Freundin Malina kümmern, die ein Kind vom Kommissar erwartet. „Zorn ist jetzt noch missmutiger und selbstzerstörerischer als bisher“, verspricht Luca.

 Die Schauspieler

Neben den beiden Kommissaren wird der neue „Zorn“ vor allem durch die Schauspieler Sylvester Groth und Devid Striesow getragen.  Groth, den Krimifans vor allem noch als Magdeburger  Polizeiruf-Kommissar Drexler kennen, spielt einen skrupellosen Unternehmer als großartigen Bösewicht. Striesow der ebenfalls als Fernseh-Kommissar Stellbrink im Saarland-Tatort unterwegs ist, spielt einen durchgedrehten Ex-Popstar, der seinen Mitmenschen das Leben durchaus schwer macht.

In weiteren Rollen sind Steffi Kühnert und Judith Engel zu sehen. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Katharina Nesytowa als Zorns Freundin Malina und Alice Dwyer als Staatsanwältin Frida Borck.

Der Regisseur

Nach Mark Schlichter, Christoph Schnee und Jochen Alexander Freydank übernahm diesmal Andreas Herzog die Regie. Der 50-Jährige gilt in der deutschen Filmszene als Krimi-Spezialist. Mehrere Jahre drehte er verschiedene Folgen von "Soko 5113" und "Unter Verdacht", zudem zwei "Tatort"-Krimis und inzwischen auch zwei "Usedom-Krimis". 2015 machte er dann einen Abstecher ins "leichte Fach" und führte Regie für zwei Verfilmungen nach Charlotte Link. Und nun das erste Mal „Zorn“.

„Bis zum Ende steigert sich der Wahnsinn“, verspricht Herzog. „Wir mussten über die Bildsprache einen Weg finden, diese Überhöhungen zu transportieren“, erklärt der Regisseur. Und auch, wenn das „Drumherum“ surreal wirke - die Figuren sollten wahrhaftig sein.

Die Handlung

Nach einem ungewöhnlichen Fischregen wird ein künstliches Hüftgelenk gefunden. Dies gehört zu einer Frau, doch Donata Zettl ist verschwunden. Auch ihr Mann Gregor, ein verwirrter, ehemals erfolgreicher Popsänger, ist den beiden Ermittlern Claudius Zorn und Schröder bei der Suche keine echte Hilfe.

Im Gegensatz zur Buchvorlage müssen sich die beiden Ermittler noch um einen weiteren Toten kümmern: Im Elefantenhaus des Zoos ist ein Pfleger von einem Tier getötet worden. Zudem geschehen eigenartige Sachen am halleschen „Hafen ohne Schiffe“. Gibt es einen Zusammenhang? Was weiß der Ex-Musiker? Wer ist gut und wer böse? Erst zum spannenden Finale löst sich der Knoten.

Die Drehorte

Fünf Wochen war Regisseur Herzog mit seiner Filmcrew im Herbst 2016 in Halle zu Gange. Dabei wartet „Zorn – Kalter Rauch“ gleich mit zwei außergewöhnlichen Drehorten auf. Mitten im Elefantenhaus des halleschen Bergzoos drehte das Team zwischen den Tieren Bibi, Panya und Tamika. Auch am halleschen Hafen in Trotha, einem wichtigen Teil der Geschichte, baute das Filmteam seine Kameras auf und sorgte für reichlich Leben im „Hafen ohne Schiffe“, wie Zorn im Film feststellt.

Nicht alles was im Fall nach dem Hafen aussieht, wurde auch im Hafen gedreht. In manchen Szenen handelt es sich auch um den Schrottplatz in Radewell im Süden Halles. Gleich mehrere Stunden wurde während der Dreharbeiten die Magistrale in Halle-Neustadt gesperrt, die Filmstadt Halle machte für die Produktion so einiges möglich.

Der Sendeplatz

Wie bereits die ersten vier Filme wird auch "Zorn – Kalter Rauch" am 1. Juni wieder an einem Donnerstag um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Dieser Sendeplatz wird im Ersten Deutschen Fernsehen für regionale Krimis genutzt. Unter anderem laufen hier auch immer wieder Bozen- und Eifel-Krimis.

Für eine Fortsetzung der Zorn-Filme dürften auch diesmal wieder die Einschaltquoten eine entscheidende Rolle spielen. Autor Stephan Ludwig hofft jedenfalls auf weitere Filme. Sein sechstes und noch nicht verfilmtes Buch mit dem Titel „Zorn – Wie du mir“ erschien im Herbst 2016, im Herbst 2017 erscheint mit „Zorn – Lodernder Hass“ bereits Teil 7. Und Ludwig verspricht: „Das Ende für Zorn ist noch lange nicht erreicht.“

Die Kritik

Für Hauptdarsteller Luca ist der neue Film „der stärkste Zorn, den wir je gemacht haben.“ Und tatsächlich begeistert der fünfte Film mit gekonntem Witz, großartig surrilen Bildern und fantastischen Schauspielern.

Fazit: Absolut sehenswert und hoffentlich nicht der letzte Zorn. (mz)