Stadtgeschichte Wolff-Denkmal in Halle feierlich enthüllt
Der Namensgeber des Stadtmuseums steht nun vor dem Haus. Erstes Christian-Wolff-Denkmal der Welt in Halle eingeweiht.
Halle (Saale)/MZ - Eingepackt wie ein Schokoladennikolaus in Glanzpapier und mit roter Schleife stand er da: Christian Wolff. Zwar nicht aus Fleisch und Blut, aber aus Bronze, denn der Philosoph und Universalgelehrte ist seit 267 Jahren tot. Seine Statue wurde am Montag feierlich vor dem Stadtmuseum enthüllt. Der 6. Dezember war absichtlich als Datum für die Enthüllung gewählt worden, denn am Nikolaustag im Jahr 1740 war Wolff - ebenfalls feierlich - nach Halle zurückgekehrt, nachdem er 1723 von dort verbannt worden war.
Es ist das erste Christian-Wolff-Denkmal der Welt, denn obwohl die Schriften des Denkers zu Zeiten der Aufklärung in ganz Europa diskutiert wurden, habe man ihn doch „leider nach und nach vergessen“, wie Jürgen Metzner bei seiner Ansprache sagte. Metzner ist Vorsitzender und Mitglied der Christian-Wolff-Gesellschaft und hat sich mit dem 2019 gegründeten Verein „Initiativgruppe Christian-Wolff-Denkmal“ maßgeblich dafür eingesetzt, dass die Bronzeplastik erschaffen wird.
Kulturminister will mehr Philosophie
Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU), der ebenfalls bei der Enthüllung dabei war, dankte dem Verein und dem Künstler Bernd Göbel. „Modern denken“, wie es der aktuelle Werbe-Spruch des Landes preist, habe Christian Wolff schon vor 250 Jahren gelehrt. Vielleicht könne die neuerliche Ehrung des Aufklärers nun dazu führen, dass man sich wieder mehr mit Philosophie beschäftigt, so Robra.
Das Stadtmuseum - auch Christian-Wolff-Haus genannt - ist das Haus, in dem der Gelehrte nach seiner Rückkehr im Jahr 1740 gelebt hat. Er war unter anderem Dozent an der halleschen Universität, die er sogar kurze Zeit als Prorektor führte. In Halle ist auch das städtische Christian-Wolff-Gymnasium nach ihm benannt. Der Schulchor begleitete die Denkmalsenthüllung am Montag musikalisch.