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Der Esel, der auf Rosen geht Wichtigster Ehrenamtspreis für Halle und den Saalekreis wird wieder vergeben.

Nach einer Corona-bedingten Zwangspause werden 2022 erneut Menschen gewürdigt, die sich für andere einsetzen. Bis zum 29. April nimmt die MZ Vorschläge an.

Von Dirk Skrzypczak 28.01.2022, 20:00
Groß, schwer und ein Hingucker: Seit 2003 wird der Ehrenamtspreis "Der Esel, der auf Rosen geht" verliehen.
Groß, schwer und ein Hingucker: Seit 2003 wird der Ehrenamtspreis "Der Esel, der auf Rosen geht" verliehen. Foto: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Der rote kleine Kerl mit einem Griff und der Sachsen-Anhalt-Fahne am Kopf ist für Katharina Dieckow ein treuer Begleiter. An einem Tragegestell montiert, nimmt die 41-Jährige ihren putzigen „KüBold“ - selbst gebaut aus einem Dachrinnenfallrohr mit auf Messen, Sportveranstaltungen und Spendenmärsche. Das ungleiche Paar repräsentiert die Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt. Für ihr ehrenamtliches Engagement in der Nachwuchsarbeit ist Dieckow, selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lettin, 2020 im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgezeichnet worden. 2021 bekam die Hallenserin die Ehrenmedaille von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU). „Wir leben in einer Gesellschaft, in der die meisten Menschen nur an sich denken, nur nehmen statt auch etwas zu geben. Dabei kann es sehr erfüllend sein, sich unentgeltlich für andere zu engagieren“, sagt die Löschmeisterin.

Katharina Dieckow von der Freiwilligen Feuerwehr Lettin zieht als Botschafterin für die Jugendwehr Sachsen-Anhalts mit Maskottchen "KüBold" durch Deutschland. Sie verkörpert den Geist, der hinter dem Ehrenamtspreis steht.
Katharina Dieckow von der Freiwilligen Feuerwehr Lettin zieht als Botschafterin für die Jugendwehr Sachsen-Anhalts mit Maskottchen "KüBold" durch Deutschland. Sie verkörpert den Geist, der hinter dem Ehrenamtspreis steht.
Foto: Silvio Kison

Ehrenamt ist alles, nur nicht selbstverständlich

Ehrenamtliche wie Katharina Dieckow sind es, die beim bedeutendsten Ehrenamtspreis in Halle und dem Saalekreis in den Mittelpunkt gerückt werden: beim „Esel der auf Rosen geht“. Nach einer durch Corona verursachten Zwangspause gibt es 2022 nun eine Neuauflage. Initiatoren sind wieder die Volksbank Halle, das Neue Theater (nt) und die Mitteldeutsche Zeitung. „Füreinander einstehen, gemeinsam Probleme lösen, Zusammenhalt stiften: Das ehrenamtliche Engagement hat enorm an Bedeutung gewonnen“, sagt Sascha Gläßer, Vorstandschef der Volksbank. Keine der gesellschaftlichen Herausforderungen sei ohne das aktive Engagement der Bürger zu bewältigen. Auch in der Pandemie habe sich gezeigt, dass Gemeinschaft und Zusammenhalt sehr wichtige Stützen seien. Ehrenamtliche Tätigkeit sei mühsam, zeitintensiv aber vor allem eins: nicht selbstverständlich.

Gala für alle Nominierten am 1. Juli im nt

Auch Matthias Brenner, Intendant am nt, betont die Bedeutung des Preises: „In den letzten zwei Jahren wurden große Anstrengungen im Ehrenamt geleistet, um den Menschen den Umgang mit der Pandemie zu erleichtern.“ Man wolle mit dem „Esel, der auf Rosen geht“, ein Zeichen setzen, „dass wir schrittweise in die Normalität zurückkehren und gleichzeitig aus der Krise unsere Lehren ziehen“. Am 1. Juli soll es im nt die feierliche Preisverleihung geben.

Unterdessen plant Katharina Dieckow, übrigens Vizeweltmeisterin im Feuerwehrtreppenlauf, längst ihre Aktionen für dieses Jahr. So will sie unter anderem im Juli 650 Kilometer von Amsterdam nach Berlin laufen, um unterwegs Spenden für Kinder zu sammeln, die bei Bränden verletzt worden sind. Was sie an der Feuerwehr liebt? „Die Kameradschaft und das unbedingte Vetrauen untereinander.“

Wer hat den Preis verdient? Reichen Sie Vorschläge ein!

Der Ehrenamtspreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ wird in fünf Kategorien vergeben. Es werden drei Bürgerpreise ausgelobt, zudem der Preis der Initiatoren und der Jury. In der Jury, die letztlich über die Preisträger entscheidet, sitzen Vertreter aus der Stadtgesellschaft: von der Politik bis zur Wirtschaft und dem Gemeinwesen. Die Preise richten sich an Ehrenamtliche aus Halle und dem Saalekreis. Bis zum 29. April können bei der Mitteldeutschen Zeitung per Mail Vorschläge für die Preise eingereicht werden. Wenn Sie Personen oder Gemeinschaften kennen, die sich durch besonderes Engagement für ihre Mitmenschen einsetzen, dann senden Sie die Namen mit einer Kurzbeschreibung per Mail an [email protected]. In der Mitteldeutschen Zeitung werden bis Ende April regelmäßig Kandidaten vorgestellt. Ganz wichtig: Ehrenamtliche können sich nicht selbst vorschlagen. In diesem Jahr soll der Preis der Jury an eine Person oder Initiative gehen, die sich durch besonderen Einsatz in der Corona-Pandemie hervorgetan hat. Auch dafür können Vorschläge eingereicht werden. Auf einer festlichen Gala am 1. Juli im nt werden die Preisträger verkündet. Zu diesem Abend werden alle Nominierten eingeladen - Sieger sind schließlich alle.