Weihnachtsrevue Weihnachtsrevue: Herr Fuchs muss sich trollen
HALLE/MZ. - Einmal mehr dürfte die diesjährige Weihnachtsrevue des Hauses eine Veranstaltung der Superlative werden. Wer "Herr Fuchs und der Schatz der Trolle" sehen will, muss schleunigst in die Puschen kommen. Zu viel sei vorerst freilich nicht verraten. Denn was das Darstellerensemble mit über 400 Kindern des "Tanzzentrums Nummer 1" auf die Bühne bringt, könnte manchen Weihnachtsmuffel noch eines Besseren belehren.
Was passiert, wenn dem Weihnachtsmann seine Kristallkugel abhanden kommt, Herr Fuchs der vermeintliche Täter ist, aber auch Trollobold vom Trolloberg ins Spiel kommt, können Besucher bis zum 19. Dezember in über 30 Vorstellungen erleben. "Wir erwarten 30 000 Besucher", so Steintorchef Rudenz Schramm. "80 Prozent der Karten sind bereits verkauft", fügte er hinzu. Das gesungene und getanzte Märchen auf die Bühne zu bringen, sei einmal mehr eine kreative und kollektive Zusammenarbeit vieler Protagonisten gewesen, so Komponist Hartmut Reszel. Während Autor Paul Bartsch wieder mal die Story um Herrn Fuchs und seine Mitstreiter ausgetüftelt hat, arrangierte Reszel die weihnachtlichen Melodien dazu.
Die bunten und phantasievollen Bühnenbilder stammen wieder von der Malerin Gabriele Böttcher. Ein vereister Wasserfall zum Beispiel, der sich vom oberen Rang des Varietétheaters in das Publikum zu ergießen scheint. Neben den Hauptdarstellern, professionellen Sängerinnen und Artisten werden jeweils 100 Ballettkinder die Aufführungen tänzerisch und singend begleiten. Der Terminplan sei so straff, dass man die kleinen Tänzerinnen im Rotationsprinzip einsetze, erläuterte Hartmut Reszel. Darüber hinaus könne sich das Publikum auf einige Neuerungen und Überraschungen gefasst machen. Auf Darsteller etwa, die sich von den Rängen abseilen oder eine extra umgebaute Bühne, die die Hauptfiguren auch aus dem Boden heraus auf der Bildfläche erscheinen lässt, wie Produzent Willi Neubauer erklärte.
In jedem Fall sei man dem Umstand gerecht geworden, dass die Weihnachtsrevue schon längst nicht mehr nur Kinder ins Steintor lockt. An den Wochenenden bringt das Darsteller-Ensemble deshalb eine leicht veränderte Version auf die Bühne, die sich den Erwachsenen besonders beim berühmten Fuchsmonolog widmet. Ganz in Manier des politischen Kabaretts spart Darsteller Helmut Rosenkranz dabei nicht mit süffisanten Anspielungen. Dass sich darüber hinaus eine moralische Tendenz in Richtung Umweltfragen aus dem Stück ergibt, gehe sowohl Erwachsene als auch Kinder etwas an, meint Rudenz Schramm.
Wie sich das nun alles zusammenfügt, davon macht man sich am besten selbst ein Bild. Die Weihnachtsrevue sei schon lange keine rein regionale Show mehr, und auch die qualitativen Anforderungen an das Stück wolle man weiter steigern, so Hartmut Reszel. Getreu dem Motto "Nach der Show ist vor der Show" stürzten sich die Protagonisten der diesjährigen Weihnachtsrevue nämlich bereits Anfang des Jahres in die Arbeit für die nächste. Die Mühe für diesmal aber dürfte sich schon mit der Premiere am Freitag gelohnt haben.
Für die Weihnachts-Revue spendierte übrigens Steintor-Chef Rudenz Schramm dem Verein "Wir helfen" 50 Karten. Sie wurden an sozial benachteiligte Familien vor allem von der Silberhöhe und aus Neustadt verteilt, die es sich sonst nicht leisten könnten, solch eine Aufführung gemeinsam anzusehen.