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Weihnachtsmarkt Halle Weihnachtsmarkt Halle: Der große Buden-Test vorm Fest

Von Oliver Müller-Lorey 03.12.2018, 11:01
Immer ein Bild wert: Von der Kaufhof-Terrasse haben Touristen und Hallenser einen grandiosen Blick über den Weihnachtsmarkt.
Immer ein Bild wert: Von der Kaufhof-Terrasse haben Touristen und Hallenser einen grandiosen Blick über den Weihnachtsmarkt. Silvio Kison

Halle (Saale) - Das erste Weihnachtsmarkt-Wochenende hat Tausende Hallenser und Touristen auf den Marktplatz und den Hallmarkt gelockt. Auch die MZ hat sich unter die Menge gemischt und den Test gemacht: Wie gut ist Halles Weihnachtsmarkt in diesem Jahr?

Stimmung

Auf das nass-kalte Wetter haben die Organisatoren keinen Einfluss, wohl aber auf die Optik der Buden, die Musik und die Dekoration. Hier kann der Markt wie in den vergangenen Jahren punkten. Es gibt kaum Ramsch-Stände, dafür viel Handgemachtes, etwa Kerzen, Schwibbögen, Nussknacker und Filzpantoffeln. Am Freitag und Samstag waren alle Verkäufer bei Stichproben-Käufen sehr freundlich. Das Design der Stände ist einheitlich, ebenso die Musik. Da kommt Weihnachtsstimmung auf!

Einen Stern Abzug gibt es, weil am Freitag bereits um 21 Uhr rund ein Fünftel der Buden geschlossen hatte. Theoretisch dürfen die Betreiber am Freitag und Samstag jedoch bis 22 Uhr öffnen. An geschlossenen Buden vorbeizulaufen, tut der Stimmung nicht gerade gut - vor allem nicht am ersten Wochenende.

★★★★✩

Preis-Leistungs-Verhältnis

Sich auf einem Weihnachtsmarkt satt zu essen, ist nirgendwo günstig. Auch ein Besuch in Halle geht schnell ins Geld, wenn man nicht aufpasst: Eine Portion Flammlachs mit Beilage kostet zehn, eine Tüte Pommes Frites mit Sauce fünf Euro, ebenso eine Feuerzangenbowle - alles kein Schnäppchen. Doch wer ein wenig die Preise vergleicht, muss nicht zu tief in die Tasche greifen und bekommt dennoch gute Qualität. Eine Portion Grünkohl mit Würstchen kostet 4,50 Euro und macht satt.

Im kostenlosen Info-Heft zum Weihnachtsmarkt ist ein Rabattcoupon für die Feuerzangenbowle enthalten. Pluspunkt: Bei einer Stichprobe an vier Buden lag der Glühwein-Pegel in der Tasse in jedem Fall über dem Eichstrich. Bei anderen Volksfesten, etwa dem Oktoberfest, ist das nicht immer so.

★★★★★

Sicherheit und Sauberkeit

Im vergangenen Jahr waren schwer bewaffnete Polizisten und Betonblöcke allgegenwärtig. Davon ist fast nichts mehr zu sehen. Am Wochenende waren kaum uniformierte Beamte zu sehen. Als am Freitag ein Böller vorm Stadthaus explodierte und sich viele Besucher erschrocken anschauten, eilte kein Sicherheitsmann zur Geräuschquelle. Zwar stehen an mehreren Zufahrten Betonklötze und quer geparkte Ordnungsamt-Autos. Darin sitzen aber keine Mitarbeiter.

Die Toiletten (50 Cent) waren bei einer Stichprobe am Samstag zwar nicht ekelerregend, aber auch nicht so blitzblank, wie man es von anderen Bezahl-WCs, etwa an Rasthöfen, kennt. Das könnte besser sein!

★★✩✩✩

Tourismus-Freundlichkeit

Am Gedränge im Marktschlösschen und den Reisebussen am Hallmarkt lässt sich erahnen, wie viele Touristen inzwischen zum halleschen Weihnachtsmarkt kommen. Für sie gibt es viele Angebote, die andere Städte nicht bieten: Ein Aufstieg auf die Hausmannstürme, verschiedene Spaziergänge durch die Altstadt und Führungen im Roten Turm und mehreren Kirchen. Am Wochenende waren einige Englisch sprechende Besucher unterwegs.

★★★★✩

(mz)

Es ist zwar voll auf dem Weihnachtsmarkt, er wirkt aber nicht überfüllt, weil er so weitläufig ist. Der festlichen Stimmung tut das gut.
Es ist zwar voll auf dem Weihnachtsmarkt, er wirkt aber nicht überfüllt, weil er so weitläufig ist. Der festlichen Stimmung tut das gut.
Silvio Kison
Mehrere Zufahrten, wie die Leipziger Straße, sind mit Betonpollern und Autos des Ordnungsamtes blockiert. Doch Sicherheitspersonal sieht man wenig.
Mehrere Zufahrten, wie die Leipziger Straße, sind mit Betonpollern und Autos des Ordnungsamtes blockiert. Doch Sicherheitspersonal sieht man wenig.
Silvio Kison