Volksfest Volksfest: Nehlitz wird zum Muss für Mus-Fans
Nehlitz/MZ. - Der örtliche Heimatverein will die Tradition des Muskochens in Nehlitz (von den Einheimischen auch "Neelz" genannt) aufleben lassen. "Früher wurde hier sehr viel Pflaumenmus gekocht", sagte Vereinschefin Sabine Kühne. Und so waren Nehlitzer und Gäste am Samstagnachmittag zu einem zünftigen Fest rund um den leckeren, schwarzen Aufstrich geladen.
Sabine Kühne und die anderen Frauen vom Verein hatten sich dazu in typische Musfrauen-Garderobe mit Kopftuch, Schürze, Rock und Holzpantoffel gekleidet.
Als Musfrau erster Güte erwies sich Vereinsmitglied Renate Dittmar. Die 62-Jährige hatte für das Fest mit Hilfe von Tochter Cornelia und Enkelin Katharina 50 kleine und fünf große Gläser Mus gekocht. Nicht püriert, sondern mit leckeren Fruchtstückchen. "Das Rezept habe ich von meiner Mutter übernommen." Davon verriet sie nur so viel: "Da kommen Lebkuchengewürz und grüne Wallnüsse mit dran." 2004 braucht Frau Dittmar auf alle Fälle Verstärkung. Die für den Verkauf bestimmten 50 Gläser waren rasch vergriffen. Zu denen, die beherzt zugriffen, gehörte auch Gudrun Gotscha aus Halle. "Ich wollte unbedingt Pflaumenmus aus Nehlitz. Das kommt aufs Frühstücksbrötchen", sagte sie voller Vorfreude.
Was für Halle das Original Zither-Reinhold ist, das sind in Nehlitz der eingangs erwähnte "Hasenprinz" (eigentlich Franz Hase) und seine Frau. Das Paar lebte Mitte des 20. Jahrhunderts in einem kleinen Haus am Dorfplatz und war allseits bekannt. Dargestellt von Kerstin Fischer und Uwe Weickardt waren beide am Samstag auferstanden.
Mit dem Musfest setzt der Heimatverein (25 Mitglieder) seine Bemühungen um Geselligkeit und Traditionspflege in Nehlitz fort. Auf sein Konto gehen bereits die Oldieparty im Mai und das Brunnenfest im September. "Ende dieses Jahres feiern wir zum zweiten Mal das Aufstellen des Weihnachtsbaumes mit Gegrilltem und Glühwein", sagte Vorsitzende Sabine Kühne.