1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Universitätsklinikum: Uni Klinik Halle (Saale): So wird sich das Krankenhaus in den nächsten Jahren verändern

Universitätsklinikum Uni Klinik Halle (Saale): So wird sich das Krankenhaus in den nächsten Jahren verändern

Von Dirk Skrzypczak 01.06.2017, 08:00
Auf 14,7 Hektar ist das Universitätsklinikum eine eigene kleine Stadt in Kröllwitz. Die bauliche Struktur soll nun gestrafft werden.
Auf 14,7 Hektar ist das Universitätsklinikum eine eigene kleine Stadt in Kröllwitz. Die bauliche Struktur soll nun gestrafft werden. Klinikum

Halle (Saale) - Das Universitätsklinikum in Halle-Kröllwitz rüstet sich für die Zukunft und hat für den Standort an der Ernst-Grube-Straße ein Baustrukturkonzept bis 2030 erarbeitet. „Ich finde den Plan genial, weil wir wachsen können, ohne in der Fläche mehr Platz zu benötigen“, sagt Dr. Thomas Klöss, der Ärztliche Direktor des Klinikums. Und er ist überzeugt, dass man bei Umsetzung des Konzeptes alle Möglichkeiten besitze, „die wir für eine funktionierende Krankenversorgung brauchen“, erklärt er. 14,76 Hektar ist das Grundstück in Kröllwitz groß, Anfang der 1970er Jahre war es für das Klinikum erschlossen worden.

Nicht ganz so alt ist das Bettenhaus II, das aber dennoch über 30 Jahre auf dem Buckel hat und abgerissen werden soll, weil eine Sanierung wirtschaftlich unverantwortlich wäre. Stattdessen werden dort, wo sich noch das sogenannte Komplement Süd befindet, zwei neue Gebäude mit Allgemeinpflegestationen, Intensivbetten und Einrichtungen für diverse medizinische Diagnostik errichtet. 69,3 Millionen Euro werden investiert.

Entscheidend sind die Haushaltsmittel, die das Land als Träger dem Klinikum zur Verfügung stellt

Wie teuer die Verwirklichung des gesamten Strukturkonzepts 2030 wird, vermag Privatdozent Klöss nicht zu sagen. „Seit sechs Jahren befassen wir uns intensiv mit den einzelnen Bausteinen, die Finanzfrage muss dann noch im Detail geklärt werden“, sagt der Ärztliche Direktor. Entscheidend sind die Haushaltsmittel, die das Land als Träger dem Klinikum zur Verfügung stellt.

Immerhin hilft das Konzept, die Nutzfläche weiter zu senken. 140.000 Quadratmeter hatte die Medizinische Fakultät noch im Jahr 2006 in Halle an diversen Standorten belegt. „Das waren etwa 40 Prozent mehr, als wir tatsächlich benötigen“, so Klöss. Die dabei anfallenden Kosten sind ein Problem für das Klinikum. In den vergangenen elf Jahren wurde die Nutzfläche bereits auf 107.000 Quadratmeter reduziert, nach Abschluss des Generalkonzepts sollen es 100.000 Quadratmeter sein. Die Psychiatrie soll in der Julius-Kühn-Straße bleiben. Ansonsten konzentriert sich das Leistungsspektrum auf den Hauptkomplex in Kröllwitz.

Pläne beinhalten auch mehr Parkplätze für die Angestellten

Die Pläne dort beinhalten auch mehr Parkplätze für die Angestellten, in Spitzenzeiten wie beim Schichtwechsel befinden sich rund 2.000 Mitarbeiter gleichzeitig im Klinikum. Ihnen stehen heute auf dem Gelände 786 Stellflächen zur Verfügung, 924 sollen es werden. Dafür wird unter anderem das Parkhaus aufgestockt. Vorgesehen ist zudem ein Fahrradparkhaus. Dadurch soll sich die Zahl der Abstellplätze für Räder von derzeit 400 auf über 800 verdoppeln. „Ein fester Unterstand, der verschlossen werden kann, würde es auch Dieben schwermachen. Pro Monat werden bei uns nämlich zehn Fahrräder gestohlen“, sagt Klöss. Die Parkplätze, egal ob für Autos oder Fahrräder, bleiben für Mitarbeiter gebührenpflichtig und werden privat bewirtschaftet.

Neben den drei baulichen Achsen soll zudem ein grüner Bereich das Klinikum nach Norden mit der angrenzenden Landschaft verbinden. In diese Erholungszone kommen die neue Kindertagesstätte mit dann 150 Plätzen sowie der neue Spielplatz. Die Energiezentrale darf dort bleiben. Dass die Betriebskita umzieht, wird zudem im nahen Wohngebiet für Ruhe sorgen. Noch befindet sich die Einrichtung im Kiefernweg. Apropos Ruhe. Der Schallschutz ist laut Klöß schon heute top. „Und davon profitiert auch das Umfeld.“ (mz)