Überraschung auf deutschem Pizza-Markt: Überraschung auf deutschem Pizza-Markt: Aus Uno Pizza wird Papa John's Pizza

Halle (Saale) - Überraschung in der deutschen Pizzalandschaft: Nicht das russische Unternehmen Dodo Pizza, sondern Papa John’s steigt in den Markt ein. Und dies von Halle aus. Die amerikanische Pizza-Kette hat das hallesche Unternehmen Uno Pizza übernommen. Nach Pizza Hut und Dominos tritt damit nun auch der viertgrößte Pizza-Verkäufer der USA in den deutschen Markt ein.

Uno-Gründer Thomas Kochmann, der gemeinsam mit seinem Bruder Michael das Unternehmen von Halle aus führte, bestätigte am Dienstag gegenüber der MZ den vollständigen Verkauf von 100 Prozent der Geschäftsanteile an PJ Western, den größten Franchisenehmer des weltweit agierenden US-amerikanischen Pizza-Unternehmens Papa John’s.

PJ Western ist dabei für das gesamte Osteuropa-Geschäft von Polen bis Kirgisistan zuständig und hat seinen Sitz in Russland. Gegründet 2008, umfasst das Netz 255 Restaurants sowie zehn Teigwerke, beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter und verfügt über einen eigenen Car Park für Lieferfahrzeuge.

Überraschend an dem jetzigen Verkauf ist, dass vor gut einem Jahr bei Uno Pizza noch über eine Kooperation mit dem russischen Unternehmen Dodo Pizza nachgedacht wurde und im Herbst 2018 von verschiedenen Medien bereits eine Einigung vermeldet wurde. Aus diesen Gesprächen mit Dodo sei allerdings keine Kooperation hervorgegangen, bestätigte Kochmann der MZ nun.

Bei Dodo nahm man die geplatzte Kooperation enttäuscht, aber sportlich auf. In einer öffentliche Reaktion gratulierte Dodo-Chef Fyodor Ovchinnikov den beiden Hallensern zu ihrem Deal und wünschte Papa John’s viel Glück in Deutschland.

Künftig werden damit nun die 14 Uno Pizza-Restaurants zu den ersten Papa John’s-Standorten in Deutschland gehören. Noch in diesem Jahr soll die Umgestaltung der Filialen erfolgen. Parallel dazu soll sich das Tochterunternehmen von PJ Western, PJ Germany, auf die Suche nach geeigneten Franchisenehmern machen, die bei Papa John's einsteigen wollen. In den kommenden fünf bis sieben Jahren sollen dann bis zu 250 neue Pizza-Restaurants von Papa John’s in Deutschland eröffnet werden, bestätigt Kochmann, und den Pizza-Markt beleben.

„Wir freuen uns riesig, jetzt auch in Deutschland mit unserer ersten Papa John’s-Filiale an den Start gehen zu können“, so Frithjof Heinz, Vizepräsident von PJ Germany. „Wir werden jeden unserer Kunden nicht nur satt, sondern auch glücklich machen.“

Uno Pizza wurde 1992 von den Brüdern Michael und Thomas Kochmann in Halle gegründet. Insgesamt gibt es inzwischen 14 Filialen, mit Standorten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

Papa John’s Pizza wurde vor 35 Jahren gegründet und ist die viertgrößte Pizza-Lieferkette in den USA. Hauptsitz des Unternehmens ist Jeffersontown in Kentucky. Papa John’s betreibt aktuell mehr als 5.300 Restaurants in 47 Ländern.

Wo und wann die erste Filiale unter dem neuen Namen genau eröffnen wird, wollte Thomas Kochmann am Dienstag allerdings noch nicht verraten. Er bestätigte lediglich, dass eine bis zwei Filialen bis Ende des Jahres bereits öffnen sollen. „Wir glauben, dass die Werte von Papa John’s mit unseren übereinstimmen, welche mein Bruder und ich in den vergangenen 27 Jahren verkörperten und unter der Marke Uno Pizza kontinuierlich stärkten und ausbauten“, so Thomas Kochmann in einer offiziellen Pressemitteilung.

Weite Teile des Sortiments von Uno Pizza sollen auch künftig erhalten bleiben, bestätigt Kochmann. Und auch die beiden Brüder selbst bleiben der Branche erhalten. Sie übernehmen neue Funktionen bei Papa John’s. (mz)