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Teutsches Theater Teutsches Theater: "Schneewittchen" improvisiert

Von Kornelia Privenau 22.11.2013, 12:05
Celine (l.) als Schneewittchen und Maria als Prinz.
Celine (l.) als Schneewittchen und Maria als Prinz. Wolfgang Pähtz Lizenz

Teutschenthal/MZ - Die Stiefmutter ist krank! Fast wie ein Lauffeuer verbreitet sich diese Nachricht im Theater. Was nun? Fällt etwa die Probe aus? Regisseur Armin Mechsner wäre kein alter Fuchs in seinem Metier, wenn er nicht eine Lösung auch für diesen Fall parat hätte.

Die Show muss weitergehen

Natürlich ist die böse Stiefmutter in dem Märchen „Schneewittchen“ eine Hauptperson. Aber ohne sie geht es an diesem Nachmittag auch. Da wird die Kostümprobe vorgezogen und das Bühnenbild komplettiert, am Licht kann noch etwas „gefeilt“ werden. Auch im Dorftheater heißt es eben: The Show must go on - die Show muss weitergehen. Und sogleich versammeln sich Celine, Maria, Viktoria (ganz neu im Ensemble), Tabea, Jasmin und Lea um ein Sammelsurium bunter Hüte, Mützen und gestreifter Hemden - man ahnt es: die Kostüme für Zwerge, Schneewittchen, Jäger und Prinz.

Improvisierte Texte

Hektik kommt bei der Auswahl nicht auf. Zumindest Tabea, Celine und Maria haben Routine in Sachen Bühnen-Outfit, sie spielen schon eine ganze Weile Theater und haben noch Zeit für andere Hobbys wie HipHop (Celine) oder Hammerwerfen (Maria). Diesmal wollen die Theaterkinder ihr Publikum in der Adventszeit mit Improvisationstheater überraschen. Keine Lust Texte zu lernen? Die Mädchen protestieren heftig. Aber man könne doch mal so richtig aus sich rausgehen, selbst Text erfinden, das gefällt den Kindern im Publikum doch bestimmt auch gut. Die würden da so richtig mitgehen.

Schneewittchen ohne sieben Zwerge?

Vor dem Probenstart gab es mehrere Märchenstunden. „Wir haben im April mit der Arbeit angefangen“, sagt der Regisseur. Zuerst habe man das Märchen „Schneewittchen“ gründlich gelesen, um die Handlung zu verinnerlichen, sich die einzelnen Figuren zu erschließen. Wie sich zeigt, ist das eine schwierige Sache, schon deshalb, weil manche Mädchen gleich mehrere Rollen übernehmen müssen. „Und sieben Zwerge werden es wohl auch nicht“, sagt Mechsner und zwinkert. Des Rätsels Lösung: Das Stück ist mit dem kompletten Kinderensemble - ausschließlich Mädchen und sieben an der Zahl - besetzt. Dem Publikum werde das auf lustige Weise erklärt.

Für die Ausstattung der Bühne ist prominente Hilfe vom halleschen Kinderkunst-Forum, dem Lions Club Halle und dem Lions Club Dorothea Erxleben gekommen. Das Zwergenhaus haben die Mädchen selbst entworfen und bemalt - mit den Namen der Zwerge und lustigen Sprüchen. Und einen Zauberspiegel für die böse Stiefmutter gibt es natürlich auch. Nur ein Textbuch und eine Souffleuse, die gibt es nicht.

Die Premiere des Theaterstücks ist am 1. Advent, 1. Dezember, 16 Uhr.