1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Technologie- und Gründerzentrum: Technologie- und Gründerzentrum Halle: Das TGZ als Paradies für Forscher

EIL

Technologie- und Gründerzentrum Technologie- und Gründerzentrum Halle: Das TGZ als Paradies für Forscher

Von Katja Pausch 28.03.2018, 05:00
Der Technologiepark Weinberg Campus aus der Luft: In der Mitte (mit rotem Dach) ist das TGZ zu sehen, links gegenüber das Biozentrum.
Der Technologiepark Weinberg Campus aus der Luft: In der Mitte (mit rotem Dach) ist das TGZ zu sehen, links gegenüber das Biozentrum. TGZ

Halle (Saale) - Sie sind nicht zu übersehen, die beiden Eckgebäude am Weinberg Campus. Wie Leuchttürme links und rechts einer Hafeneinfahrt säumen sie die breite Zufahrtsstraße zu Halles Wissenschaftsstandort Nummer eins: Auf der einen Seite das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ), gegenüber das Biozentrum. Und wie eben Leuchttürme einfahrenden Schiffen den Weg weisen, sind auch die beiden Zentren richtungsweisend bei Forschung, Entwicklung und Gründung.

Zum 25-jährigen Bestehen des Weinberg Campus wird am Montag Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) den Standort, der sich nun mit neuem Namen präsentiert, besuchen und vor Ort über die Fortschritte informieren. Dabei gibt es eine Reihe Neuerungen, die dem Minister bei seinem Rundgang ganz sicher ins Auge fallen werden. „Der Weinberg Campus firmiert jetzt unter dem Titel Technologiepark“, erklärt Ulf-Marten Schmieder, Geschäftsführer des TGZ und des Biozentrums Halle am Weinberg Campus, wo zum Jubiläum im TGZ-Gebäude der „Weinberg Campus Innovation Hub“ neu eröffnet wird.

2017 eine halbe Million Euro in die Modernisierung des Innovation Hub geflossen

Im vergangenen Jahr sei mehr als eine halbe Million Euro in die Modernisierung des Innovation Hub geflossen, um die Unterstützungsmaßnahmen und Ressourcen für technologiebasierte Unternehmensgründungen unter einem Dach zu konzentrieren, so Schmieder.

Gegründet 1993, haben sich am Weinberg Campus unter dem Dach des TGZ seitdem mehr als 200 Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie, Bioökonomie, IT sowie Umwelt- und Verfahrenstechnik gegründet, zehn davon sind in den neuen Innovation Hub eingezogen. Inzwischen sind dort neben Gründungsprojekten und verschiedenen Startups auch Unternehmen, die sich bereits erfolgreich am Markt etabliert haben: Probiodrug zum Beispiel oder auch Scil Proteins, um nur zwei zu nennen.

Okmed Biotech: Zwei-Mann-Unternehmen hat sich 2016 gegründet

Okmed Biotech hingegen ist erst auf dem Weg dahin. Das Zwei-Mann-Unternehmen hat sich 2016 gegründet, Geschäftsführer Oguzcan Koyutürk ist aber zuversichtlich, in naher Zukunft auch Mitarbeiter einstellen zu können.

„Wir entwickeln biotechnologische Verfahren für die Herstellung von Arzneimitteln mit dem Ziel, später eine eigene Produktionsstätte zu errichten - vielleicht auch hier am Standort Weinberg“, so Oguzcan Koyutürk. Vor allem in der Krebsforschung könnten die entwickelten Arzneimittel eingesetzt werden. Doch noch steht das Unternehmen relativ am Anfang, schafft sich zunächst die nötige Plattform, um später spezialisiert forschen und produzieren zu können.

Am Weinberg Campus in Halle haben Wissenschaftler ideale Bedingungen gefunden

Starthilfe gab und gibt es dafür am Campus: Koyutürk und sein Geschäftspartner Christian Georgieff haben in Halle, an der Martin-Luther-Universität, Pharmazie studiert, Firmengründer Koyutürk in Kanada und London. In Halle wurde dann der Master in Biotechnologie draufgesetzt. „Mein Vater hat in der Branche bereits Erfahrungen durch Firmen in der Türkei, in Usbekistan und in Kanada“, so Koyutürk, dessen Unternehmen auch davon profitieren will.

Am Weinberg Campus nun haben die beiden Wissenschaftler ideale Bedingungen gefunden: Unter dem Dach des heutigen Innovation Hub hat das Unternehmen Okmed Biotech Räume und Labors für seine Forschungen anmieten können - und damit wichtige Grundlagen für seine Arbeit erhalten. Zudem gibt es Starthilfe in den Bereichen Know-how und Management. „Unternehmen in dieser Branche entwickeln sich langfristig, sie brauchen viel Unterstützung“, so Ulf-Marten Schmieder.

„Wir schätzen hier nicht nur die idealen Arbeitsbedingungen, sondern auch die Nähe zu anderen Forschungseinrichtungen und zur Uni“, sagt denn auch Okmed-Geschäftsführer Koyutürk. Mit der Universität wird es demnächst dann auch ein gemeinsames Forschungsprojekt geben. (mz)

Geschäftsführer Oguzcan Koyutürk (l.) und Christian Georgieff
Geschäftsführer Oguzcan Koyutürk (l.) und Christian Georgieff
Holger John