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Tausch nach dem Fest Tausch nach dem Fest: Selbst ein Koffer wurde zurückgebracht

27.12.2001, 18:20

Halle/MZ/spo. - Hilmar Döbel hat seiner Frau eine neue Bluse unter den Weihnachtsbaum gelegt. Doch leider hat er beim Kauf die Größen verwechselt. Macht nichts, mit diesem Problem steht der Hallenser nicht allein. Umtausch heißt das Zauberwort. Viele Saalestädter waren am Donnerstag eigens deshalb auf den Beinen. Und die Handelseinrichtungen zeigten sich kulant.

Eike Wege, Geschäftsführerin im Kaufhaus Wöhrl, kennt das oft mangelnde Größen-Wissen der männlichen Kunden. Sie vor allem hätten am Donnerstag ihren freien Tag genutzt, um unpassende Damenoberbekleidung zu tauschen. Ihnen konnte geholfen werden - auch dann, wenn der Kassenzettel fehlte. "Wenn wir die Ware wiedererkennen, tauschen wir ohne große Formalitäten", so Eike Wege. Ausgeschlossen sei allerdings Unterwäsche. Die nehme man aus hygienischen Gründen nicht zurück.

Neben den Männern gehörten erfahrungsgemäß auch junge Leute zu den Tauschwilligen nach Weihnachten, weiß die Handelsfrau. Sie brächten das zurück, was zwar dem Geschmack der Eltern, nicht aber dem eigenen entspreche.

Viel getauscht wurde auch im Kaufhof. Und das betreffe alle Sortimente. Neben Textilien seien Uhren, Schmuck, Taschen und sogar ein Koffer zurück gekommen, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Petra Herter. Die Geschenke hätten einfach nicht gefallen. Einige Kunden hätten sich statt eines neuen Artikels für einen Gutschein entschieden - der übrigens schon in Euro ausgestellt ist - um später in Ruhe aus dem vollen Angebot wählen zu können. Allerdings ist bei Kaufhof der Kassenbon Pflicht. "Angesichts der vielen Möglichkeiten zu Rabattierung müssen wir einfach wissen, was der Artikel wirklich gekostet hat", so Petra Herter.

Mit derlei Überlegungen musste man sich bei Karstadt am Donnerstag offenbar noch nicht befassen. Es werde nicht mehr getauscht als an allen anderen Tagen auch, ließ Geschäftsführer Klaus Düchting ausrichten. Aber vielleicht kommt das ja noch. Innerhalb von sieben bis 14 Tagen nach Weihnachten sollten sich die Beschenkten allerdings sicher sein, ob sie die Gabe behalten möchten oder nicht. Schließlich, so Simone Meisel von der Verbraucherzentrale, ist der Tausch nach dem Fest eine reine Kulanzaktion der Händler und keinesfalls ein Muss.