Stromstoß gegen den Herztod
Halle/MZ. - Die Wiederbelebung bei Herzversagen kann relativ schnell und unkompliziert geschehen - vorausgesetzt, es wird in den ersten entscheidenden Minuten ein spezielles Gerät zur Defibrillation eingesetzt, das das tödliche Kammerflimmern des Herzens mit einem dosierten Elektrostoß beendet.
Zwei dieser Defibrillatoren wurden am Montag von DRK-Chefin Helga Schubert an die Stadtverwaltung übergeben. "Pünktlich zum Weltrotkreuztag stellen wir die Geräte auf", so die Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Halle-Saalkreis-Mansfelder Land. Man habe Standorte mit Publikumsverkehr gewählt, erklärt Thomas Mövius, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK-Kreisverband. Ab sofort nun befinden sich im halleschen Rathaus am Markt und in der Außenstelle Halle-Neustadt, Am Stadion, die lebensrettenden, jeweils 1 500 Euro teuren Geräte - erkennbar an einem Herz-Aufkleber.
Gestiftet wurden die Automatisierten Externen Defibrillatoren, kurz AED-Geräte genannt, von der Björn-Steiger-Stiftung und der Waisenhausapotheke. Das Rote Kreuz hat die notwendige Ausbildung der neun Ersthelfer übernommen, denn so ganz ohne Kenntnisse ist das auch kurz "Defi" genannte Gerät nicht zu bedienen - trotz einfacher Handhabung. "Ein fehlerhafter Gebrauch ist dennoch ausgeschlossen", so Mövius. Der "Defi" testet automatisch die Lebensfunktionen des vom Herzversagen betroffenen Menschen und löst bei einem Kammerflimmern einen Elektroschock aus. Hinweise wie den, den Patienten während des Stromstoßes nicht zu berühren, oder auch Handlungsanweisungen für die Reanimation mit Beatmung und Herz-Druck-Massage gibt das Gerät akustisch ab. Ein Missbrauch ist ebenfalls nicht möglich - das versiegelte Gerät ist zwar allgemein zugänglich, doch hat der jeweilige Pförtner ein Auge auf die kostenintensiven Geräte, die nur von geschultem Personal eingesetzt werden dürfen.