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Streit um Kik-Markt in Ammendorf Streit um Kik-Markt in Ammendorf: Discounter darf wieder auf Umzug hoffen

Von Dirk Skrzypczak 11.03.2021, 10:04
Seit eineinhalb Jahren streitet der Stadtrat darüber, ob Kik in einen neu gebauten, aber noch leeren Markt zu Rewe ziehen darf.
Seit eineinhalb Jahren streitet der Stadtrat darüber, ob Kik in einen neu gebauten, aber noch leeren Markt zu Rewe ziehen darf. dpa

Halle (Saale) - Luftlinie sind es nur etwa 100 Meter zwischen dem Nahversorgungszentrum in Ammendorf mit dem Rewe-Supermarkt und der Drogerie Rossmann auf der einen Seite der Merseburger Straße und dem Bekleidungs-Discounter Kik sowie dem Aldi-Markt westlich der B 91. Und seit eineinhalb Jahren streitet der Stadtrat darüber, ob Kik in einen neu gebauten, aber noch leeren Markt zu Rewe ziehen darf.

Streit um Umzug des Kik-Marktes in Ammendorf

Das Problem: Kik würde im neuen Domizil seine Verkaufsfläche von derzeit 350 auf etwa 700 Quadratmeter vergrößern - allerdings sind zentrenrelevante Produkte, dazu zählt Bekleidung, im aktuellen Bebauungsplan für das Nahversorgungszentrum (NVZ) nicht vorgesehen. Der B-Plan müsste geändert werden.

„Der Aufwuchs verstößt gegen unser Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das wir beschlossen haben, um die Händler in der Innenstadt zu schützen“, sagte Thomas Schied (Linksfraktion), der das Vorhaben  im Planungsausschuss ablehnt. Zudem könnte in den „alten“ Kik-Markt ein neues Bekleidungsgeschäft ziehen,  dann wäre der Aufwuchs an Verkaufsfläche noch größer.

Horrorszenario: Könnte zweites Shoppingcenter wie der HEP-Center entstehen

„Selbst die IHK fordert uns auf, einzuschreiten, um das zu verhindern“, so Schied.  Auch Eric Eigendorf (SPD) sieht den Umzug kritisch. Man sei  für eine positive Entwicklung in Ammendorf, „aber nicht zu Lasten der restlichen Stadt“. Johannes Streckenbach (CDU) befürwortet die Pläne. „Die Menschen fassen sich an den Kopf“, sagte er. Man könne Ammendorf nicht zum Sündenbock dafür machen, dass der Handel in der Innenstadt Probleme habe. Das letzte Wort hat nun der Stadtrat am 24. März. Der Planungsausschuss votierte knapp für den neuen B-Plan.

René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung, begrüßte das Abstimmungsergebnis im Ausschuss. „Ein Horrorszenario, wie es skizziert wird, ist nicht erkennbar.“ Es werde kein zweites Shoppingcenter „wie der HEP“ entstehen. Gegenüber der MZ hatte Aldi bereits im Herbst 2019 sein Interesse bekundet, den alten Kik-Markt übernehmen und dadurch den eigenen Discounter  vergrößern zu wollen. (mz)