Millionen für Tiefkühlbrötchen Star Park Halle: Backwaren-Hersteller ARTiBack schafft 50 neue Arbeitsplätze
Halle (Saale) - Noch ist zwischen den bunten Blechhütten an der A14 viel grün-braune Brache, doch die Lücken im Star Park werden langsam kleiner. Am Dienstagnachmittag konnte die Pressestelle der Stadt Halle die nächste Erfolgsmeldung über den Äther jagen: Der Backwarenhersteller Artiback will in dem Gewerbegebiet investieren – und das in großem Stil.
40 Millionen Euro sollen in die Produktionsstätte für Tiefkühlbackwaren fließen. Bis zu 50 neue Jobs könnten dort dauerhaft entstehen.
Erstmals Unternehmen aus Halle im Starpark angesiedelt
Entsprechend wohlgestimmt äußerte sich Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) nach vollzogener Beurkundung des Verkaufs von acht Hektar Star-Park-Land an Artiback: „Mit der Ansiedlung gewinnen wir für den Standort erstmals ein hallesches Unternehmen. Das zeigt, dass die positive Entwicklung im Star-Park auch unmittelbar auf Investoren in der Region wirkt.“
Auch Artiback-Geschäftsführer Frank Küntzle war am Dienstag voll des Lobes. Er hob die direkten Entscheidungswege, die „professionelle Betreuung und Unterstützung“ durch den Oberbürgermeister und die für den Star- Park verantwortliche Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis als wesentliche Faktoren für die Entscheidung pro Halle hervor.
Starpark Halle: Firma Artiback ist bisher noch weitgehend unbekannt
Der Name seiner Firma Artiback ist bisher noch weitgehend unbekannt. Auch die Website des Unternehmens gibt wenig Auskünfte: „Wir backen noch an unserer Webseite“, ist dort zu lesen. Denn Artiback ist derzeit eine Firma im Aufbau: Erst im vergangenen Jahr haben die drei Gesellschafter Frank Küntzle, Marc Michael Saam und Axel Sehnert ihren neuen halleschen Tiefkühlbackwarenproduzenten gegründet.
Novizen in der Backbranche sind die drei dennoch nicht. So war Frank Küntzle von 1999 bis 2013 Vorstand des Tiefkühlbackwarenproduzenten „Klemme AG“ in Eisleben – heute heißt die Firma Aryzta. Auch seine beiden Partner waren dort in führenden Positionen tätig.
Nun wagen sie mit der dort gewonnenen Erfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit. Der Firmenname sei eine Zusammensetzung aus „artisanal“ (handwerklich), „innovativ“ und „Backtradition“, erklärt Küntzle, der mit seinen Kollegen bereits klare Produktvorstellungen im Kopf hat. „Wir wollen rustikale Brote und Brötchen herstellen, die qualitätsmäßig über dem derzeitigen Industriestandard von Tiefkühlbackwaren liegen“, sagt der Geschäftsführer. Man spezialisiere sich auf Sauer- und Vorteige.
Starpark Halle: Baustart für Produktionshalle im April
Großkunden, wie etwa Handelsketten, habe man indes noch nicht gewonnen, man sei aufgrund der eigenen langjährigen Erfahrungen sehr optimistisch, Marktanteile im seit Jahren boomenden Markt der Tiefkühlbackwaren erobern zu können. Und dies soll möglichst schnell erfolgen. Bereits im April soll mit dem Fabrikbau begonnen werden. Zum Jahresbeginn 2018 könnte der Probebetrieb starten und, so hofft Küntzle, bereits im zweiten Quartal dann auch die reguläre Produktion.
Die Ansiedlung von Artiback ist ein weiteres Indiz dafür, dass das einstige Sorgenkind Star-Park mittlerweile auf die Füße kommt. Erst im Dezember hatte DHL dort den Bau eines neuen Logistikzentrums für 25 Millionen Euro angekündigt. (mz)