Sportstätte in Halle-Neustadt Sportstätte in Halle-Neustadt: Eissporthalle - danke und bye, bye!

Halle (Saale) - Großer Sport und jede Menge Rock- und Popstars waren zu erleben. Und unvergessliche Partys sind in Halles Eissporthalle und auf ihren Tribünen gefeiert worden. Ungezählte Hallenser haben beim öffentlichen Eislaufen die Bewegung auf Schlittschuhen geübt oder einander kennengelernt. Doch nun heißt es Abschied nehmen. Bye, bye und danke - Eissporthalle: Ab heute wird die traditionsreiche Neustädter Sportstätte abgerissen. Vier abschließende Fragen zum Thema:
Warum wurde die Eissporthalle gebaut?
Seit 1957 gab es eine Kunsteisbahn unter freiem Himmel, die 1968 unter der Leitung des VEB Baumontagekombinat Chemie Halle eingehaust wurde. Pünktlich zu den Arbeiterfestspielen im selben Jahr konnte dann der Neustädter Prestige-Bau eingeweiht werden. 1973 folgten weitere Modernisierungen. Nach der Wende legte der TÜV die Halle wegen baulichen und Sicherheitsmängeln vorrübergehend still, 1998 wurde sie nach einer umfangreichen Sanierung wieder eröffnet. Seit 2008 erfüllte sie die Anforderungen für den professionellen Eishockeysport.
Welche Highlights gab es in den 48 Jahren?
Attraktionen hatte sie viele zu bieten. Neben Boxen, Eislaufen und Eishockey standen auch die beliebte Eis-Disco und Konzerte diverser Künstler (siehe Fotos) auf dem Veranstaltungsplan. Vieles hat die „alte Lady“ erlebt und gesehen. Seit 1970 war sie jährlich Austragungsort des Chemiepokals im Boxen. Unvergessen sind die Siegeskämpfe von Michael Ernsz, Siegfried Mehnert, und Sven Ottke. 1974 war sie Veranstaltungsort einiger Spiele der Hallenhandball-WM der Herren, bei der die Mannschaft der DDR die Silbermedaille gewann. Auf dem Eis bestritten die Saale-teufel, die heutigen Saale Bulls, unzählige packende Matches. Zudem waren nationale und internationale Musikgrößen wie die Toten Hosen, die Prinzen, die Scorpions, ZZ Top und auch Rolf Zuckowski zu Gast.
Warum muss die Halle nun abgerissen werden?
Das Jahrtausendhochwasser von 2013 richtete Schäden an, die den wirtschaftlichen Totalschaden für die Eissporthalle bedeuteten. Von den für Halle bereits bewilligten 116 Millionen Euo Fluthilfe wurde unter anderem auch der Bau der neuen Eissportstätte finanziert. Dies war aber gleichbedeutend mit dem „Todesstoß“ für die Volksbank-Arena. Letzte Versuche, sie zu erhalten, um eventuell eine Kletterhalle aus ihr zu machen, mussten wegen der Fördermittel-Nutzung abgelehnt werden. Der Abriss der Halle wird etwa 260 000 Euro kosten und ist der letzte Schritt zur Beräumung des Areals am Gimmritzer Damm. Im Sommer soll der Platz geräumt sein.
Wie geht es weiter mit dem neuen Eisdom?
Das dreieinhalb Millionen Euro teure Provisorium - der Sparkassen-Eisdom in der Selkestraße für rund 1500 Zuschauer - steht schon seit 2014. Doch erst ab Mitte 2017 soll er in drei Bauabschnitten zu einer kompletten Eissporthalle ausgebaut werden. Laut Stadtverwaltung sind dafür erst 2,8 Millionen Euro der insgesamt 21,3 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Geplant ist, dass ein neuer Eingangsbereich und ein festes Funktionsgebäude für Umkleidekabinen gebaut werden. Auch die Zuschauerkapazität will die Stadt erweitern - auf 3500 bis 4000 Zuschauer. In voller Pracht soll der Eisdom im Herbst 2019 erstrahlen. (mz)