Spatenstich für A143 Spatenstich für A143: Naturschützer "prüfen trotzdem ob eine Klage in Frage kommt"
Halle (Saale) - Eine schier unendliche Geschichte scheint doch noch ein Ende zu nehmen: Die Autobahn A143 westlich von Halle wird weitergebaut. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) haben für Dienstag, 3. Dezember, zum feierlichen Spatenstich des noch fehlenden Teilstücks zwischen der Anschlussstelle Halle-Neustadt und der A14 eingeladen.
Seit 2004 ruhen die Bagger. Der Weiterbau von Halles Westumfahrung durch die „Deges“ wurde immer wieder verzögert, da es Klagen gegen die Planungen gegeben hatte. So fürchten Naturschützer Schäden an dieser. Sie führen an, dass im Gebiet, das die Autobahn durchschneidet, seltene Pflanzen, wie etwa Orchideen, vorkommen.
Autobahn A143: Letzte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss abgewiesen
Doch im Sommer dieses Jahres hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die letzte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des 13 Kilometer langen Stücks abgewiesen. Dem Autobahnbau steht nun nichts mehr im Wege - eigentlich.
Denn die Naturschützer wollen ihren Widerstand offenbar noch nicht aufgeben. „Wir prüfen trotzdem, ob eine Klage in Frage kommt“, sagt Stefan Gassal, Vorstandsmitglied der „Bürgerinitiative Saaletal“ (BI). Gelegenheit dazu hat sie erst seit wenigen Tagen. „Das Bundesverwaltungsgericht hat die Urteilsbegründung erst am letzten möglichen Tag, vergangenen Donnerstag, veröffentlicht“, sagt Gassal.
Autobahn A143: Spatenstich am Dienstag
Da der Baubeginn bereits nächste Woche sei, bleibe nur extrem wenig Zeit für die Gegner, eine Klage zu prüfen. Vorsatz will Gassal dem Gericht nicht vorwerfen, aber es gebe ein Geschmäckle und sei „bezeichnend“. „Ich sage mal so: Es ist eine sehr glückliche Fügung für die Deges.“
Nun prüfe man, ob man zum Spatenstich am Dienstag in einer Woche eine Demonstration veranstalte. Doch in der Woche um 15 Uhr genug Teilnehmer zu organisieren, könne schwierig werden. Man sei auch im Gespräch mit der Fridays-for-Future-Bewegung. Deren Sprecher, Peter von Lampe, wollte sich nicht zu konkreten Plänen für Protest gegen die A143 äußern. (mz)