Sieger Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ 2024 Mit Bildung gegen rechte Gesinnung
Die Ehrenamtlichen der AG Bildung im Bündnis gegen Rechts investieren viele Stunden, um die Bildungswochen vorzubereiten.
Halle (Saale). - Gut 2.000 Besucher waren auch in diesem Jahr bei den „Bildungswochen gegen Rassismus“ und zudem gab es für sie die meisten Stimmen beim Publikums-Voting.
Das zeigt; Die monatelangen Vorbereitungen des insgesamt 15-köpfigen ehrenamtlichen Teams lohnen sich. Es besteht Bedarf. Schon im September hat sich daher das Organisationsteam – die „AG Bildung“ im Bündnis Halle gegen Rechts – zur ersten Klausur getroffen und auf ein Motto für die diesjährigen Bildungswochen geeinigt. Es lautet: „Rechte für alle, statt alle nach rechts.“
In Halle wurde erneut "Der Esel, der auf Rosen geht" für ehrenamtliches Engagement verliehen.
(Video: Torsten Grundmann)In insgesamt 40 Veranstaltungen von Ausstellungen über Workshops und Vorlesungen bis hin zu Filmen und Konzerten ging es immer wieder um eine Frage: Wie kann man friedlich ohne Rassismus zusammen leben?
Dafür haben die Mitglieder des ehrenamtlichen Orga-Teams bis zu zehn Stunden pro Woche an Vorbereitung investiert. Amelie Basan, die Koordinatorin der Bildungswochen gegen Rassismus und einzige Vollzeitkraft im Orga-Team, betont: „Ohne die Ehrenamtlichen würde das Ganze gar nicht funktionieren.“
Hier finden Sie weitere Infos zum Bürgerpreis "Der Esel, der auf Rosen geht"
Zwei von ihnen sind Sarah Sisouphantavong, die 28-Jährige arbeitet für den Dachverband der Migrantinnenorganisationen (Damigra) und Lena Lehmann, die hauptberufliche Bildungsreferentin beim Verein Miteinander ist. Beide haben einen unterschiedlichen Grund für ihr Engagement. Sarah Sisouphantavong hat schon selbst Rassismus erlebt, Lena Lehmann möchte wirksam in der Gesellschaft sein: Demokratie leben heißt für sie auch mitgestalten.
Bürgerpreis "Der Esel, der auf Rosen geht": Weitere Preisträger 2024
Das sei wichtiger denn je, unterstützt auch Bürgermeister Egbert Geier die Bildungswochen. „Das ist eine durchaus eher bittere Bilanz, denn wir müssen uns ehrlicherweise fragen: Waren wir, war unsere Gesellschaft nicht schon mal sehr viel weiter? Aktuell indes spüren viele Menschen einen Rechtsruck: Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus nehmen zu“, hat Geier in einem Grußwort für die diesjährigen Bildungswochen formuliert.
Möglich ist das zweiwöchige Event aber auch nur durch die Unterstützung zahlreicher Partner. Die Bildungswochen werden durch die Partnerschaft für Demokratie „Hallianz für Vielfalt“ aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ und im Rahmen des Landesprogramms „Wir sind das Land. Demokratie. Vielfalt. Weltoffenheit. Sachsen-Anhalt“ vom Sozialministerium gefördert - insgesamt sind das rund 25.000 Euro.
Rund 60 Organisationen sind Kooperationspartner, angefangen vom Friedenskreis über die „Omas gegen Rechts“, Gewerkschaften, Sozialverbänden bis hin zur Freiwilligenagentur und dem Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt.
„Es ist schön, dafür den Rahmen zu schaffen, dass man erleben kann, wie viele Menschen in Halle sich für die Zivilgesellschaft engagieren“, sagt Sarah Sisouphantavong. Und das danken ihr und den anderen Ehrenamtlichen der AG Bildung die 2.000 Besucher.