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Saalekreis Saalekreis: Widerstand gegen Windpark bei Kloschwitz

Von Kornelia Privenau 07.01.2008, 16:52

Kloschwitz/MZ. - Acht Riesen geplant

Der Antrag zur Genehmigung des Baus ist vom Landesverwaltungsamt veröffentlicht worden und hat laut Papendieck vier Wochen im Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Westlicher Saalkreis zur Einsichtnahme ausgelegen. Die Kloschwitzer Gemeinderäte brachten ihre Einwendungen zu Papier. Alles fristgemäß, wie auch Bauamtsleiter Hans-Joachim Kuhn bestätigte.

Was sind die Gründe für die Ablehnung des Vorhabens, das ein privater Investor - er war am Montag für die MZ nicht erreichbar - umsetzen will? Bisher wurden 33 Windkraftanlagen in der Gemarkung Beesenstedt zwischen Zaschwitz und dem Abzweig nach Johannashall errichtet. Sie sind zwischen 115 und 150 Meter hoch, so Papendieck. Die jetzt geplanten acht Anlagen sollen mit 180 Metern wesentlich höher sein als ihre Vorgänger, "der Standort würde sehr nahe an der Gemeinde Kloschwitz liegen und damit im Naturpark Unteres Saaletal", setzt der Bürgermeister hinzu. Genau das bereite den Kloschwitzern Kopfschmerzen.

Seit der Wende hat sich die Gemeinde zu einem beliebten Ausflugsziel im Saaletal entwickelt. Papendieck zählt auf: "Allein das jährliche Blütenfest, ausgestaltet von ehrenamtlichen Helfern aus dem Ort, ist ein Besucher-Magnet. Bootsfahrer, Radwanderer, Autotouristen und private Besucher genießen die landschaftliche Schönheit der Gegend. Und Dauercamper erholen sich fast das ganze Jahr über hier." Durch eine weitere "Verspargelung" der Landschaft wird befürchtet, die Besucherzahlen könnten zurückgehen, die Attraktivität des Ausflugszieles und die Wohnqualität der Bürger leiden. Nicht zuletzt auch durch den Lärm der Riesen-Flügel.

Anhörung erfolgt

Die Rats-Kollegen in Beesenstedt und Wettin sehen anders als die Kloschwitzer in der Errichtung des Windparks beziehungsweise seiner Vergrößerung keine Probleme. Entsprechende Beschlüsse seien gefasst, so Papendieck, deshalb gebe es auch von dieser Seite keine Einwendungen. Bedenken habe laut Bürgermeister aber der Naturpark Unteres Saaletal angemeldet.

Das Heft des Handels liege nun beim Landesverwaltungsamt. Deshalb werde es einen so genannten Erörterungstermin mit den Beteiligten geben. An einen Tisch kommen wolle man noch in dieser Woche. Ob die Karten allerdings gänzlich neu gemischt werden, bleibt abzuwarten. Eine Option auf die Erweiterung des Windkraft-Parks, so Jan Papendieck, sei bereits im ersten Genehmigungsverfahren festgeschrieben worden.