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Rätsel um das Nummerschild  Rätsel um das Nummerschild : Ist Hallunken-Schunkel wirklich schon Bahn Nummer drei?

Von Silvia Zöller 08.12.2019, 17:00
Thoralf Klagge ist Prokurist der Hallunken-Schunkel - und kann das Geheimnis um das Nummernschild erklären. Hinterm Steuer sitzt aber meistens ein Kollegen von ihm.
Thoralf Klagge ist Prokurist der Hallunken-Schunkel - und kann das Geheimnis um das Nummernschild erklären. Hinterm Steuer sitzt aber meistens ein Kollegen von ihm. Silvio Kison

Halle (Saale) - Stadtrundfahrten mit der Hallunken-Schunkel sind beliebt: In gemütlichem Tempo zuckelt die quietschgrüne Reifenbahn durch die Stadt, ein Audioguide ist gleich inklusive. So erfährt man vieles über die Saalestadt und das auf extrem unanstrengende Art und Weise.

„Wir hatten eine tolle Saison, die über unseren Erwartungen liegt“, freut sich Thoralf Klagge, Prokurist der Betreiberfirma Wittenberger Altstadtbahn. Genaue Zahlen mag er zwar nicht verraten - aber dafür ein Rätsel aufklären: Warum hat die Hallunken-Schunkel ausgerechnet das Kennzeichen HAL-HS 3. Ist es wirklich schon Bahn Nummer drei, die durch Halle schunkelt?

Rätsel um Nummernschild der Hallunken-Schunkel in Halle

„Wir wollten unbedingt die Hallunken-Schunkel als ,HS‘ im Kennzeichen haben. Frei waren aber nur die 3, 4, 9 und 24 als Zahl“, berichtet Klagge. Also kam das Kennzeichen mit der Drei dran, obwohl es tatsächlich erst die zweite Bahn dieser Art ist, die durch Halle fährt. „Und das ohne Ausfälle“, spielt Klagge auf die vielen Pannen mit Hallunken-Schunkel Nummer eins an, die schließlich aus dem Verkehr gezogen wurde. Seit April 2019 fährt nun die „HS 3“.

Wie die kleine Stadtbahn überhaupt nach Halle kam, kann Prokurist Klagge - der übrigens in Halle geboren wurde - ganz genau berichten: Eine Hallenserin hatte im Frühjahr 2013 Wittenberg besucht und hatte damals mit der Altstadtbahn eine Tour gemacht. „Daraufhin schlug sie in einem Leserbrief in der MZ vor, ein solches Angebot doch auch in Halle zu starten“, erinnert sich Klagge. Die Wittenberger Alstadtbahn setzte sich mit dem Stadtmarketing in Verbindung - und 2014 startete die Hallunkenschunkel.

Am 24. bis 26. Dezember wird nicht geschunkelt 

Es war damals der dritte Standort einer Tschuschubahn neben Wahren an der Müritz und Wittenberg. Nach vielen Ausfällen und Reparaturen kam dann 2016 das Aus: „Wir haben es dann erst einmal ruhen lassen. Dann haben wir uns doch noch einmal mit dem Stadtmarketing zusammengesetzt und wurden mit offenen Armen empfangen“, so Klagge. Seit dem Frühjahr wird so nun wieder geschunkelt und das durchgängig, auch im Winter, „solange kein Eis und Schnee liegen“.

Und übrigens auch am 24. bis 26. Dezember nicht. Zwar fährt die Bahn im Dezember nur mittwochs bis sonntags zu vier Terminen, aber dafür gibt es besondere Events wie die Rum-Tour mit Verkostung von Longdrinks und zahlreiche Buchungen für Weihnachtsfeiern. „Für Gruppen starten wir Rundfahrten auch außerhalb des Fahrplans“, verspricht Klagge. Verbunden werden kann das auch mit einem Stopp an einem Restaurant.

Generalwartung im Februar: Pause für die Hallunken-Schunkel 

Die Rum-Tour ist neu und wird erstmals am 6. Dezember angeboten: Mit einem Rum-Experten an Bord der Schunkel werden drei hallesche Lokale angesteuert und drei verschiedene Rum-Getränke verkostet. Das mit einem Deckel verschließbare und deshalb schunkelfähige „Verliebt in Halle-Cocktailglas“ darf zum Abschluss der 90-minütigen Tour behalten werden. Start der Tour ist ab Marktplatz.

Sogar für Januar und Februar seien schon Buchungen eingegangen, freut sich Klagge. „Lediglich im Februar wird die Hallunken-Schunkel mal für zwei oder drei Wochen pausieren, weil sie dann zur Generalwartung kommt“, ergänzt er. Dass die grüne Bahn auch im kommenden Jahr weiter im Einsatz ist, steht außer Frage. Die Wittenberger Altstadtbahn will ihren Betrieb 2020 möglicherweise erweitern: „Es gibt Pläne, jedoch nicht für Sachsen-Anhalt“, sagt Klagge. „Wir haben eine weitere Anfrage aus Sachsen.“ (mz)