Pony büßt für schwarze Schafe
Halle/MZ. - Zurück zum Pferd. Die Sache ist kompliziert, denn Fury war schon in mehrfacher Hinsicht ein Notfall. Gut zwölf Jahre habe das Tier, von einer schweren Kette gehalten und unterernährt am Saaleufer gestanden, sagt Frau Koser. Spaziergänger steckten dem Pferd immer mal wieder etwas zu - oft auch Speisereste und Süßigkeiten, die alles andere als gesund waren. Zudem habe es Angriffe von Tierquälern gegeben, denen Fury schutzlos ausgeliefert gewesen sei, so Koser.
Familie Ziehe schließlich fand die Situation unerträglich. Die Tierfreunde, die sich bereits um andere herrenlose Vierbeiner kümmern, kauften Fury seinen Besitzern für hundert Euro ab. Im Reiterhof Ullrich am Heidesee fand das Pony Unterkunft und gutes Futter. Die Ziehes zahlten und sorgten für Bewegung. Doch Fury war bereits krank. Immer wieder musste der Tierarzt helfen, so auch Ende Oktober, als das Pferd akute Magen-Darm-Probleme bekam. "Wir mussten sofort eine Entscheidung treffen: einschläfern oder operieren. Wir wählten die zweite Möglichkeit", sagt Sabine Ziehe. Die Ärzte in der Leipziger Tierklinik machten der Familie wenig Hoffnung, Fury aber war zäh. Am 7. November durfte das Pony wieder in den heimischen Stall. Die Rechnung aber führe die Familie an ihre Grenzen, sagt Marlis Koser. Ein Gutteil hätten Ziehes noch begleichen können, rund 800 Euro aber seien offen. Bislang habe der Tierschutzverein, der sich zum großen Teil selbst aus Spenden finanziert, in solchen Fällen eine Art Kredit ausgereicht. Zu viele schwarze Schafe aber hätten die Raten nicht zurückgezahlt. Zwar bearbeite eine Rechtsanwaltskanzlei diese Fälle kostenlos, doch für mögliche nachfolgende Gerichtskosten müsse der Tierschutz aufkommen.
Und dann sei immer noch fraglich, ob die Kreditnehmer das Geld zurückzahlen können. "Tausende Euro gingen uns so verloren. Das können wir uns nicht mehr leisten", sagt Marlis Koser. Im Falle von Fury hofft sie nun auf Unterstützung von Tierfreunden, damit Familie Ziehe wieder schlafen und Fury in Ruhe gesund werden kann.
Spenden erreichen den Tierschutz Halle e.V. über die Stadt- und Saalkreissparkasse, BLZ 800 537 62,
Konto-Nr. 387 011 368,
Stichwort. Fury