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Neues Wohn- und Geschäftshaus Neues Wohn- und Geschäftshaus: Papenburg plant nächstes Großprojekt in der Innenstadt

Von Dirk Skrzypczak 29.08.2018, 10:54
Das Markenzeichen von Papenburg am Firmensitz in der Berliner Straße ist die gelbe Raupe.
Das Markenzeichen von Papenburg am Firmensitz in der Berliner Straße ist die gelbe Raupe. Silvio Kison

Halle (Saale) - In einem kurzen Internetvideo von „Halle Saale Investition“ spricht Angela Papenburg über ihr Verhältnis zur Stadt. „Halle ist besonders liebenswert“, sagt die Geschäftsführerin der Bau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Halle, einer Tochterfirma der Papenburg AG. Und sie rät Gästen, die Stadt möglichst zu Fuß zu erkunden.

Der Baukonzern mit den gelben Maschinen hat längst seine Spuren in der Stadt hinterlassen und zahlreiche Großprojekte umgesetzt: den Erdgas-Sportpark, das Geschäftshaus an der Spitze, das neue Finanzamt, das Wohnquartier Großer Berlin ...

Papenburg und Stadt wollen sich Option für Kongresszentrum offenhalten

Aktuell baut Papenburg ein Hotel am Riebeckplatz und hat sich dort weitere Grundstücke gesichert.

Ursprünglich wollte das Unternehmen im nordöstlichen Quadranten ein Büro- und Geschäftshaus nebst Parkhaus errichten und südöstlich, am Busbahnhof, einen Hoteltower mit weiteren Büros und ein Fahrradparkhaus. Am Dienstagabend sollten der Planungs- und der Stadtentwicklungsausschuss über die Aufstellung eines Bebauungsplans entscheiden. Doch das Thema wurde vertagt.

Grund ist die kurzfristig eingereichte Novelle des Beschlusses. So wollen Papenburg und Stadtverwaltung den B-Plan für den östlichen Riebeckplatz um die Möglichkeit erweitern, ein Kongresszentrum zu bauen. Doch das ging den Ausschussmitgliedern zu schnell, sie sehen noch Beratungsbedarf.

Neues Wohn- und Geschäftshaus von Papenburg soll nah am Marktplatz entstehen

Unterdessen hat Papenburg vom Finanzausschuss grünes Licht für ein weiteres Bauvorhaben bekommen. In der Gustav-Anlauf-Straße in Nachbarschaft des Ratshofs will das Unternehmen ein Wohn- und Geschäftshaus errichten und zwar für eine prominente Mieterin: die Kanzlei Flöther und Wissing, deutschlandweit anerkannte Experten für Insolvenzverfahren. Flöther kümmert sich unter anderem um die Abwicklung der Fluggesellschaft Air Berlin und die Zukunft des Fahrradherstellers Mifa in Sangerhausen.

Hotelbesitzer zog gegenüber Papenburg den Kürzeren

Für das Projekt erwirbt Papenburg eine städtische Fläche von rund 659 Quadratmetern, die derzeit noch als Parkplatz genutzt wird.

Papenburg setzte sich mit seinem Konzept gegen eine Vermögensverwaltungs GmbH durch, die in der Rathausstraße die Hotel-Pension „Am Ratshof“ besitzt. Das Konzept des Hoteleigners sah vor, das Gebäude in der Rathausstraße abzureißen und in Kombination mit dem Grundstück in der Gustav-Anlauf-Straße ein neues Hotel zu bauen. „Das widerspricht dem Anspruch der Stadt zum Erhalt denkmalgeschützter Gebäude“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.

Noch Klärungsbedarf bei Plänen für Kongresszentrum

Dass der Konzern der Stadt auch das Angebot unterbreitet hat, am Riebeckplatz ein Kongresszentrum zu errichten - das Prestigeprojekt von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) - ist seit Tagen bekannt. „Das Angebot hat uns aber überrascht. Wir haben den Beschluss angepasst, um uns alle Möglichkeiten offenzuhalten“, sagte Stadtplaner Lars Löbner.

Im Ausschuss am Dienstag erklärte ein Firmenvertreter, wie die Umsetzung aussehen könnte, sollte der Stadtrat den Bau befürworten. Dann würde das Kongresszentrum im nordöstlichen Teil entstehen. Und das am grünen Hügel geplante Hotel müsste mit in den Norden ziehen. Das Büro- und Geschäftshaus wiederum müsste zum Grünen Hügel weichen.

Ist überhaupt genügend Platz für ein Kongresszentrum vorhanden? Wer soll es betreiben?

Laut Papenburg handelt es sich bislang nur um eine Vorüberlegung ohne konkrete Kalkulationen. Bei den Stadträten lösten die novellierten Pläne eine Fülle an Fragen aus: Ist überhaupt genügend Platz für ein Kongresszentrum vorhanden? Wer soll es betreiben? Wie steht es um die Wege- und Verkehrsanbindung? Welche Höhen sollten die Gebäude haben (von mindestens 60 Metern ist die Rede)? Was wird aus den avisierten Arbeitsplätzen? „Wir sollten nichts überhasten. Die Sache ist es wert, dass wir uns vertiefend damit beschäftigen“, meinte Kay Senius (SPD). (mz)

Auf dieser Fläche in der Gustav-Anlauf-Straße nahe des Ratshofs, noch als Parkplatz genutzt, will Papenburg ein Bürohaus bauen.
Auf dieser Fläche in der Gustav-Anlauf-Straße nahe des Ratshofs, noch als Parkplatz genutzt, will Papenburg ein Bürohaus bauen.
Silvio Kison