Neues Kunstwerk für Halle Neues Kunstwerk für Halle: Warum es bald Dauerregen am Steintor gibt

Halle (Saale) - Das Steintor hat in den vergangenen Jahren sein Gesicht verändert, wie kein anderer Platz in der Stadt. Die Planer haben die unübersichtliche Verkehrsführung vereinfacht, schmuddelige Ecken im kleinen Park beseitigt und abgefahrene Straßenbahnschienen erneuert. Doch das letzte kleine Bisschen bis zur Vollendung fehlte bisher: die Deko. Das wird im kommenden Jahr anders, wenn ein Kunstwerk dem Steintor das Tüpfelchen auf dem i aufsetzt.
In einem Gestaltungswettbewerb wetteiferten in den vergangenen Wochen zehn hallesche Künstler darum, dass ihr Entwurf auf dem dreieckigen Platz zwischen Magdeburger Straße, Große Steinstraße und der Straße „Am Steintor“ aufgestellt wird.
Gestaltungswettbewerb Steintorplatz: Michael Krenz mit seinem Kunstwerk „Der kleine Schauer“ als Sieger gekürt
Am Montag wurde der Gewinner, Michael Krenz, mit seinem Kunstwerk „Der kleine Schauer“ als Sieger gekürt. Genau genommen ist sein Kunstwerk aber ein ziemlich große kleiner Schauer. Bis zu vier Meter soll die Skulptur, die eine Regenwolke und die sprichwörtlichen „Bindfäden“ aus Regen symbolisieren, hoch werden. Das gesamte Kunstwerk besteht aus nicht rostendem Edelstahl und lässt den echten Regen so ganz locker von sich abtropfen.
„Ich wollte einen Treffpunkt für den Platz schaffen. Und was liegt da näher, als dass sich unbekannte Menschen oder Leute, die sich lange nicht gesehen haben, übers Wetter sprechen“, sagte Krenz am Montag bei der Ehrung im Ratshof. Gut möglich, dass es am Steintor dann bald heißt: „Mensch, regnet das aber wieder schön hier“, obwohl keine echte Wolke am Himmel ist.
Gestaltung an den Piktogrammen auf Wetterkarten orientiert
Bei der Gestaltung habe er sich übrigens an den Piktogrammen auf Wetterkarten orientiert, sagte der 43-jährige Künstler, der selbst in der Nähe des Steintors wohnt. „Wenn ich in die Stadt fahre, komme ich immer am Steintor vorbei und ich finde, der Platz ist funktionell und gestalterisch gut gelungen.“
Wie die Beigeordnete für Kultur, Judith Marquardt, sagte, werde sich der Kulturausschuss im Dezember und danach der Stadtrat mit dem Kunstwerk beschäftigen. Gibt es grünes Licht, wird Michael Krenz den „kleinen Schauer“ im kommenden Jahr in seiner Werkstatt zusammenbauen - denn in echt existiert er noch nicht.
Auch das Planetarium und die Saline-Halbinsel sollen künstlerisch veredelt werden
Dass der Stadtrat zustimmt, gilt aber als sehr wahrscheinlich. Schließlich machte das Stadtparlament über ein Kunst-am-Bau-Förderprogramm erst kürzlich zweimal 25.000 Euro für genau solche Projekte locker
Der Steintor-Platz wird auch nicht der einzige bleiben, der mit Kunst verschönert wird. Auch das Planetarium und die Saline-Halbinsel sollen künstlerisch veredelt werden. Das sogenannte Glitzerschwein im Finanzamt stammte aus Landes-Geldern. (mz)