1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Neuer Name, neues Glück?

Neuer Name, neues Glück?

Von Ralf Böhme 30.06.2005, 16:07

Kabelsketal/MZ. - Mit der Gründung einer Einheitsgemeinde fängt die Arbeit erst richtig an. Diese Erfahrung macht gegenwärtig der Gemeinderat von Kabelsketal, an dessen Spitze Bürgermeister Kurt Hambacher (parteilos) steht. 18 Monate nach Bildung der Einheitsgemeinde fällt es offenbar auch übergeordneten Behörden nicht immer leicht, die Kommune als Ganzes wahrzunehmen.

Aktuelles Beispiel dafür ist die Kritik Hambachers an der Präsentation der Gewerbegebiete. Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Luftdrehkreuzes von DHL gibt es ihm zufolge zwei Broschüren, von denen leider aber keine vollständig sei.

Herausgegeben von Wirtschaftsförderern aus Sachsen-Anhalt und Sachsen stellen sie das Potenzial der Einheitsgemeinde nur lückenhaft dar. Laut Hambacher fehlt in der einen Darstellung das direkt an die B 6 angrenzende Gewerbegebiet Dieskau. Das andere Heft, das gleichfalls an mögliche Investoren verschickt werde, erwähne nur das Gewerbegebiet Gröbers an der A 14. Hambacher will diese Versäumnisse nicht hinnehmen. Seine Erkenntnis, um Änderungen zu erreichen: "Wir müssen mit einer Stimme sprechen." Das gelinge umso besser, wenn innerhalb der jetzt rund 10 000 Einwohner zählenden Kommune kein Ortsteil vergessen werde.

Eine MZ-Umfrage unter Ortschaftsbürgermeistern im Kabelsketal bestätigte am Donnerstag diesen gemeinsamen Anspruch. Peter Bodo Czok (CDU) aus Dölbau sieht ihn beispielsweise damit verwirklicht, dass im kommenden Jahr der Ortsteil Kleinkugel ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen werden soll. Mit dem Eigenanteil der Kommune soll ein Teich saniert werden. Reinhard Stahl (parteilos), Ortschaftsbürgermeister in Gröbers, hebt den jetzt begonnenen Ausbau der Querstraße hervor - eine Investition von 300 000 Euro.

Ingrid Schmitt (parteilos), Ortschaftsbürgermeisterin in Großkugel, ist optimistisch, die erreichte Wohnqualität auch in und mit Hilfe der Einheitsgemeinde stabilisieren zu können. Dafür sei allerdings wichtig, dass die Einheitsgemeinde möglichst bald das Problem mit dem überschuldeten Abwasserzweckverband Dölbau / Queis in den Griff bekommt. Hilmar Witt (parteilos), Ortschaftsbürgermeister in Dieskau-Zwintschöna, freut sich über die neue Kaufhalle im Ortsteil. Eine wichtige Reserve, den Gemeinschaftsgeist im Kabelsketal zu stärken, sieht Witt in einer verstärkten Zusammenarbeit der Vereine.