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MDR-Moderator Jens Hänisch MDR-Moderator Jens Hänisch:

27.08.2011, 14:55

Halle (Saale)/MZ. - Während sich das Regenwetter langsam beruhigt und Karat seine größten Hits von der Freilichtbühne schmettert, spricht Jakob Maschke für die MZ mit Jens Hänisch, der seit 2001 die Nachrichtensendung „MDR aktuell“ moderiert.

Herr Hänisch, wie ist der Besucherzuspruch beim MDR-Moderationsstand bei diesem schlechten Wetter?

Hänisch: Also ich bin echt überrascht, dass so viele Leute kommen, die sich dafür interessieren, wie man Nachrichten macht und es selbst ausprobieren wollen. Die sind nicht nur wegen der Gratis-Regencapes da, die es bei uns gibt.

Haben Sie schon ein paar Moderationstalente entdeckt?

Hänisch: Das kann man sicher nicht erwarten. Aber ich muss sagen, dass sich einige wirklich sehr gut anstellen, obwohl sie das erste Mal vor der Kamera stehen.

Im Studio hat man ja nur eine Kamera vor sich und keinen direkten Kontakt zu den Menschen. Gibt es ein Geheimrezept dafür, wie man Nachrichten lebhaft vermittelt?

Hänisch: Wir sind als Moderatoren ja gleichzeitig die Autoren unserer Nachrichtentexte. Und je besser ich mit einem Thema vertraut bin, desto glaubhafter kann ich es auchvermitteln. Außerdem muss ich darauf achten, dass ich gesprochene Sprache statt Schriftsprache verwende, wenn ich einen Beitrag formuliere.

Was ist für Sie das Faszinierende am Job als Nachrichtenmoderator?

Hänisch: Ich mache das jetzt seit zehn Jahren, und ich muss sagen: Es ist jeden Tag aufs Neue spannend, den Leuten zu erklären, was in der Welt passiert und ihnen diese Informationen einzuordnen, sodass sie sich daraus ihre Meinung bilden können.

Erhalten Sie eigentlich ein Feedback von Ihren Zuschauern?

Hänisch: Wir bekommen sehr viele Zuschriften von unserem MDR-Publikum. Da ist viel Substanzielles zum Inhalt und der Art und Weise der Vermittlung dabei, das uns durchaus als Anregung dient – schließlich machen wir die Nachrichten nicht für uns, sondern für die Zuschauer. Natürlich gibt es auch manche, denen mein Schlips nicht gefällt oder die Art meiner Verabschiedung.

Gibt es einen Versprecher oder eine Panne, an die sie sich besonders erinnern?

Hänisch: Einmal habe ich einen Komponisten zum Kommunisten gemacht. Und ich hab es nicht einmal gemerkt, erst mein Regisseur hat mich im Nachhinein darauf hingewiesen. Keine Ahnung, wo ich da mit meinen Gedanken war. Ein anderes Mal bin ich regelrecht in Deckung gegangen, als ein Scheinwerfer im Studio explodiert ist (lacht).

Was halten Sie davon, wenn Leute wie Stefan Raab solche Dinge durch den Kakao ziehen?

Hänisch: Man muss auch über sich selbst lachen können, das finde ich nicht schlimm oder ärgere mich drüber.