Kunst im Finanzamt Mario Barth über Halle (Saale): TV-Comedian lästert über Halles Glitzerschwein

Halle (Saale) - Halle hat, was TV-Sendungen angeht, derzeit keinen guten Lauf. Amüsierte sich zuletzt die „heute show“ des ZDF über AfD-Wähler in der Saalestadt, ging es nun Halles „Glitzerschwein“ an den Kragen. Das schwebende Kunstwerk im Innenhof des Finanzamtes, das immerhin 100.000 Euro gekostet hatte, war schon vom Bund der Steuerzahler als „Superschnitzel der Geldverschwendung“ bezeichnet worden.
Nun erntete das Schwein am Mittwochabend auch in der RTL-Sendung „Mario Barth deckt auf“ hämische Lacher.
„Mario Barth deckt auf“: Lacher über Glitzerschwein im Finanzamt von Halle (Saale)
Mario Barth macht sich hier (ab Minute 20.47) über das tierische Schwergewicht aus 500 Kilogramm Glaskristall lustig, mit dem sich Künstler Marc Fromm bei einem Kunstwettbewerb durchgesetzt hatte.
Halles Schwein bekommt bei Mario Barth jedoch nur einige Sendesekunden: Aufgezogen als Nachrichtensendung, moderiert Mario Barth den Fall in Halle so an: „Gesucht wurde ein Kunstwerk, mit dem sich Besucher und Angestellte des Gebäudes identifizieren können. Gewonnen hat interessanter Weise der Entwurf einer glitzernden Sau.“ Die Beamten fänden das Kunstwerk übrigens „saugut“, so Barth.
Darum hängt das Glitzerschwein in Halles Finanzamt
Das „Glitzerschwein“ war im Rahmen des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ aus mehr als 100 Bewerbungen ausgewählt worden. Der Wettbewerb fördert Kunst im öffentlichen Raum und verpflichtet den Bauträger, meistens rund ein Prozent der Baukosten für ein künstlerisches Projekt auszugeben.
Warum gerade die Figur des Glitzerschweins ausgewählt wurde, wird im Beitrag von Mario Barth ebenfalls nicht erwähnt. Schweine-Künstler Marc Fromm hatte herausgefunden, dass das neue Finanzamt an einem historisch bedeutsamen Ort liegt: Hier wurden die ersten Salzquellen entdeckt, denen Halle seinen Reichtum in frühen Jahren zu verdanken hatte. Genauer gesagt soll ein Schwein den Stein ins Rollen gebracht haben: Einer Sage zufolge hatte ein Schweinehirte seine Herde genau am Hallmarkt weiden lassen. Als sich ein Schwein in einer Wasserlache abkühlte, glitzerte das Fell wegen der Salzkristalle. Die Sage des Glitzerschweins war geboren. (mz)
