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Leute von nebenan Leute von nebenan: Von Kantine mit dem Leibgericht verwöhnt

Von Diana Dünschel 31.07.2002, 18:10

Landsberg/MZ. - Die Königsberger Klopse aus der Kantine wird Franz Heise vermissen. "Die Köchin ist für meine Figur verantwortlich", scherzte der bisherige Schulleiter des Landsberger Gymnasiums bei seiner Verabschiedung am Dienstag in den Ruhestand. Denn nachdem er in der Schülerzeitung einmal von seinem Leibgericht erzählt hatte, stand es seiner Meinung nach "über Gebühr" auf dem Speiseplan.

Das gesamte Kollegium, ehemalige Mitarbeiter, Vertreter der Stadt und des Fördervereins sowie Scharen von Schülern ließen es sich nicht nehmen, bei der Festveranstaltung dabei zu sein. So manche Tränen flossen da. Ein weiteres Indiz für die Beliebtheit des Pädagogen waren die vielen Komplimente für den 61-Jährigen, der aus gesundheitlichen Gründen aus dem Schuldienst ausschied. Als "väterlichen Direktor mit einem offenen Ohr und stets mit offener Tür" bezeichnete ihn der Schülerrat. Eine Kollegin ließ sich sogar zu einem Vergleich mit dem Göttervater Zeus hinreißen. "Nur Blitze hat Herr Heise nie geschleudert."

Nicht nur Landrat Knut Bichoel (CDU) würdigte zudem die Verdienste des Lehrers für Mathe und Physik beim Aufbau des Gymnasiums. Er ließ den ersten Spatenstich für den Neubau 1992 genau so Revue passieren wie die Aufnahme des Unterrichtes mit 150 Schülern und elf Pädagogen. Heute ist die Einrichtung mit 810 Kindern und Jugendlichen sowie 53 Lehrern die zweitgrößte allgemeinbildende Schule des Saalkreises.

Der Geehrte gab nach musikalischen Einlagen von Schülern und Kollegen, Gedichten und persönlich gehaltenen Grußworten den Dank an all die zurück, ohne die seine Arbeit keine Früchte getragen hätte. Den Hausmeister vergaß er ebenso wenig wie Sybille Lorenz, seine Stellvertreterin, die nun kommissarisch sein Amt übernimmt. Jetzt freut sich Franz Heise auf die Stunden mit der Familie, Reisen und das Schmökern in den noch eingeschweißten Büchern, die im heimischen Regal stehen.