Leser-Reaktionen Leser-Reaktionen: Abkürzen über die Baustelle keine Seltenheit

Halle (Saale)/MZ/SIKI - Der Betonkrebs nagt an der Autobahn A14. Ausbesserungsarbeiten sind immer wieder die Folge. Rund 30 Zentimeter tiefe Löcher wurden aufgrund der Reparaturarbeiten in den Asphalt gefräst. Gerade diese eigentlich abgesperrten Krater sind am Wochenende drei Autofahrern an der Baustelle der A 14 zwischen Tornau und Peißen zum Verhängnis geworden. Trotz der laut Polizei guten Beschilderung der Baustelle, fuhren sie auf der abgesperrten rechten Fahrspur. Eine bekannte Art abzukürzen: Das meinen jedenfalls die Leser von mz-web.de, die das nur zur Genüge kennen.
21 Kommentare gab es zu dem Beitrag über die drei verunfallten Autofahrer im Netz. Mitleid mit den Fahrer hatte dabei kaum jemand. Vor allem die Dreistigkeit der drei Unglücksraben ließ die Gemüter hoch kochen. Etwas sarkastisch kommentiert ein Leser, der sich nur als Gast bezeichnet: "Ich glaube nicht, dass jemand eine Beschilderung "übersehen" hat. Es gibt doch immer wieder Spezis, die meinen über Baustellen abkürzen zu müssen oder auf der Standspur überholen zu können. Es klappt doch immer wieder, wer rechnet denn damit, dass Absperrungen auch einen Grund haben..." Viele auf mz-web.de teilen diesen Eindruck. Viele berichten von ähnlichen Beobachtungen wie sie Kommentator "Gast" beschreibt. "Der Grund ist, da haben sich einige wieder für ziemlich schlau gehalten und wollten den Stau oder zäh fließenden Verkehr rechts umfahren. Das erlebe ich jeden Tag auf der A 14", schreibt Kommentator Hans Meyer.
Sind aber wirklich nur die drei Autofahrer an den Unfällen Schuld? Leser Gerd bezweifelt das. In seinem Kommentar hegt er vor allem Zweifel an der Absperrungsmaßnahme: "Wenn alles so gut abgesichert war warum will da die Polizei mit der Firma sprechen um weitere Sicherungsmaßnahmen durchzuführen? Das stinkt zum Himmel. Die Absicherung auf dem Bild ist ein Witz. Verklagt die Firma und die die es genehmigt haben." Auf Nachfrage der MZ verteidigen Polizei und Straßenbaubehörde die Sicherungsvorkehrungen an der Baustelle auf der A 14 zwischen Tornau und Peißen als vorschriftsmäßig. Am Montag hatte es aus diesem Grund eine nochmalige Überprüfungen gegeben. Diese Einschätzung unterstreicht auch die Beobachtung von Kommentator Tischhupe. Er meinte auf mz-web.de: "Ich fahre jeden Tag arbeitsbedingt diese Strecke nach Leipzig und was ich da so fast jeden Tag erlebe ist haarsträubend. Drängelei , Lichthupe und Raserei sind an der Tagesordnung. Gerade in diesem 60er Bereich wird man genötigt wenn die 60 km eingehalten werden." Vor allem aber sei er an einem der Unfälle vorbei gefahren. "Übrigens habe ich ein Auto von diesen gesehen und an der Stelle ist es mir unbegreiflich wie man da rein fahren kann", meint er.
Am Ende bleibt nur zu hoffen, dass sich solche oder ähnliche Unfälle nicht wiederholen. Zumindest für die Baustelle zwischen Tornau und Peißen gibt es Hoffnung: Anfang kommender Woche sollen die Ausbesserungsmaßnahmen beendet sein. Aber nur für kure Zeit: Wie es nach Informationen der MZ heißt, sollen solche Arbeiten im A 14-Abschnitt nordöstlich von Halle in den kommenden drei Jahren immer mal wieder nötig werden.